Migräne durch Nahrungsmittelintoleranzen?

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Unter regelmäßigen Migräneattacken zu leiden, bedeutet für die Betroffenen oft eine jahrelang andauernde Tortour mit einer erheblich eingeschränkten Lebensqualität und meistens ohne eine Perspektive, wann es endlich besser wird.

Je nach Schweregrad der Migräne tritt sie unterschiedlich häufig auf, wobei jeder Betroffene fast einmal monatlich von Attacken heimgesucht wird, mitunter sogar noch öfter. Mehrtägiges Abschotten von der Außenwelt ist dann angesagt, die Rollläden bleiben tagsüber runter, um in abgedunkelten Räumen die Migräne besser aushalten zu können, denn grelles Tageslicht gilt an diesen Tagen als eine zusätzliche Belastung.

Und immer wieder ist sie plötzlich da

Häufig werden diese zermürbenden Kopfschmerzen, bei denen man das Gefühl hat, der Kopf beginnt zu zerspringen, von Übelkeit und Erbrechen begleitet. Auch halbseitige Sehstörungen (Aura) sind angsteinflößende Nebenwirkungen der Migräne.

Das Schlimmste ist – die Migräne kommt immer wieder. Und ausgerechnet dann, wenn man sie am allerwenigsten gebrauchen kann. Ihr ist es egal, ob man irgendwo unterwegs ist, ob man gerade eine wichtige Prüfung schreibt, mitten in einem Geschäft steht, einen beruflichen nichtverschiebbaren Termin wahrnehmen muss – sie kommt ohne Vorboten und mit vollem Karacho. Und dann gilt es nur noch: durchhalten und aushalten.

Lebensmittel als Übeltäter

Besonders die Faktoren Stress, Menstruationszyklus, Reisen und Bewegung gelten als wichtige Einflüsse auf das Entstehen von Migräne. Auch Nahrungsmittel wirken bei vielen Betroffenen als Trigger wie insbesondere Schokolade, alter Käse und Rotwein.

Aber trotz Verzicht auf diese verdächtigen Nahrungsmittel werden viele Betroffene nicht von ihren Attacken geheilt. Es scheint also alles wesentlich komplexer zu sein.

Es gibt mittlerweile zahlreiche Studien über Migräne, über ihre Auslöser, Therapiemöglichkeiten und immer wieder sind Experten auf der Suche nach der Ursache.

Wegweisende Migräne-Studie

Neben umweltmedizinisch bedingten Einflüssen wie eine Schwermetallbelastung rückt immer mehr das Thema „Migräne und Nahrungsmittelintoleranzen“ in den Fokus. Dies ist nicht zuletzt der erfolgreichen Studie zu verdanken, die 2005 von dem englischen Labor Yorktest® und der Universität York veröffentlicht wurde.

Mit einer überwältigenden Mehrheit von 80 % waren die meisten Studienteilnehmer weiblich, was auch dafürsteht, dass Migräne eher ein weibliches Thema ist. Von allen teilnehmenden Patienten litten 84 % seit mehr als 5 Jahren unter Migräne.

Alle Teilnehmer führten den Yorktest®-Test durch, um eventuell unverträgliche Nahrungsmittel herauszufinden.  Das Ergebnis viel sehr deutlich aus: bei 98,4 % der Teilnehmer wurden Nahrungsmittelintoleranzen festgestellt. Durchschnittlich reagierten sie auf 5,3 Lebensmittel, wobei sich die Unverträglichkeit auf 48 unterschiedliche Nahrungsmittel verteilten. Die häufigsten Unverträglichkeiten traten auf bei Kuhmilch, Hefe, Eiweiß, Eigelb, Weizen, Gluten, Mais, Cashew-Nüsse, Meeresfrüchte, Paranüsse, Cranberry und Knoblauch.

Verbesserung bei fast 40 % der Studienteilnehmer

Nach Ablauf von 2 Monaten konnten die Teilnehmer die Entwicklung ihrer Symptome auf einer Skala von 0 – 6 bewerten, wobei 0 keine Verbesserungen und 6 die am höchsten erreichbaren Verbesserungen bedeutete. Mit der besten Note 6 bewerteten 17,6 % der Teilnehmer ihren Studienerfolg durch das Weglassen der unverträglichen Nahrungsmittel und 20,6 % vergaben die zweitbeste Note 5. Somit hatten fast 40 % der Studienteilnehmer sehr gute Ergebnisse aufgrund ihrer Ernährungsumstellung erreicht.