Knoblauch ist bereits im Altertum ein hoch geschätztes Gewürz und Heilmittel. Wussten Sie, dass bereits die römischen Soldaten den Knoblauch gegen Fußpilz einsetzten? Und wenn die Römer sich in einer Stadt für längere Zeit einquartierten, wurde zugleich auch immer Knoblauch gepflanzt. So haben wir die weite Verbreitung dieser Pflanze den Römern zu verdanken.
Allgemein wirkt Knoblauch gegen Alterungserscheinungen des Gefäßsystems (beispielsweise Arteriosklerose) und verbessert die Fließeigenschaften des Blutes, so dass er eine wertvolle Unterstützung bei Bluthochdruck sein kann.
Die Anwendungsgebiete sind denen der Zwiebel sehr ähnlich. Das ist kaum verwunderlich, denn auch der Knoblauch enthält biologische Schwefelverbindungen und wirkt so bei Darmproblemen, Erkältungen und Darmparasiten (Bakterien, Pilze, Viren, Würmer …). Damit kann Knoblauch zu der Gruppe der natürlichen Antibiotika gezählt werden, zu der auch beispielsweise Propolis gehört. Anders jedoch als chemisch hergestellte Antibiotika zerstört er nicht die Darmflora, sondern stärkt sie im Gegenteil und damit gleichzeitig auch das Immunsystem.
Um in den Genuss diese positiven Wirkungen zu kommen, sollte der Knoblauch roh verzehrt werden, möglichst eine Zehe pro Tag – Kochen, Braten oder Dünsten zerstört die wertvollen Inhaltsstoffe. Geben Sie den Knoblauch also immer erst am Ende des Kochvorgangs zu den Speisen undverwenden Sie zusätzlich Öl, denn dieses steigert die Wirksamkeit des Knoblauchs.
Verwenden Sie den Knoblauch immer möglichst frisch – je frischer, desto besser. Eine gute Möglichkeit, Knoblauch auch für längere Zeit aufzubewahren, ohne dass die wertvollen Inhaltsstoffe verloren gehen, ist die Herstellung von Knoblauchöl. Putzen Sie dazu die Zehen von zwei Knoblauchknollen und füllen Sie sie in ein großes Schraubglas. Füllen Sie dann soviel gutes Olivenöl auf, dass die Zehen gut bedeckt sind. Das Öl können Sie bereits nach ca. einer Woche zum aromatisieren von Speisen und Salaten verwenden. Sie können die Mischung auch noch etwas raffinierter gestalten, indem sie zusätzlich noch Pfefferkörner oder eine kleine Chilischote mit in das Glas geben.
Eine schöne Alternative sind auch eingelegte Knoblauchzehen.
Dazu fünf ganze geschälte Knoblauchzehen mit 150 ml Essig (am besten ist Weißweinessig), 150ml Wasser oder trockenen Weißwein, 2 Teelöffel Zucker, 1 Lorbeerblatt, 4-5 Wacholderbeeren, 2-3 Nelken, 1 Zweig Thymian oder Rosmarin, 1 Peperoni und einem halben Teelöffel Salz kurz aufkochen und ca. 5 Minuten simmern lassen. Noch heiß in ein steriles Schraubglas füllen und kühl stellen.
Sehr lecker und gesund ist auch eine Mischung aus Ingwer und Knoblauch, die in indischen Gerichten gern als Gewürz benutzt wird. Dazu geben Sie Ingwer und Knoblauch zu gleichen Teilen in einen Häcksler oder eine Küchenmaschine und vermengen beide Zutaten. Ingwer soll zudem helfen, den Knoblauchgeruch abzuschwächen, während beide Gewürze sich in ihrer Wirkung unterstützen.
Wenn die ersten Anzeichen einer Erkältung sich bemerkbar machen, hilft es oft, eine geschälte Knoblauchzehe so lange unzerkaut im Mund zu behalten, bis sie keinen Geschmack mehr hat. Noch zwei oder drei weitere Male wiederholen.
Als Alternative bietet sich Knoblauchsaft an. Dazu eine Zehe putzen und fein hacken und mit je 1 Esslöffel Honig und Zitronensaft mischen und diese Mischung 5 Mal täglich Teelöffelweise einnehmen. Eine andere Möglichkeit ist es, eine Knoblauchzehe fein zu hacken und mit 2 Esslöffeln Honig und 150 ml Wasser kurz aufzukochen. Die Mischung dann 4 Stunden durchziehen lassen und bis zu fünf Mal täglich einen Teelöffel davon einnehmen.
Ein sehr wirksames Rezept ist auch das folgende: Putzen Sie 3 Knoblauchzehen und hacken Sie sie sehr fein. Vermischen Sie sie mit 15 ml Reisessig und nehmen Sie die ganze Mischung mit einem Mal zu sich. Danach sollten Sie sich ins Bett legen und ausruhen. Schwitzen empfiehlt sich.
Doch nicht nur gegen Erkältungskrankheiten ist der Knoblauch ein wirksames Mittel – auch bei Durchfall, der durch Bakterien verursacht worden ist, kann Knoblauch helfen. Dazu sieben Knoblauchzehen putzen und mit vier Scheiben Ingwer in 500 ml Wasser 20 Minuten köcheln lassen. Abseihen und warm in kleinen Schlucken trinken.
Eine Mischung aus Knoblauch und Zitronen kann als Vorbeugung gegen Arteriosklerose eingenommen werden. Dazu 30 geschälte Knoblauchzehen und fünf Biozitronen mit Schale (vorher gut waschen!) in einem Mixer zu einem Brei verarbeiten. Bei Bedarf kann Wasser zugegeben werden, aber nicht mehr als 1 Liter. Diesen Brei erhitzen, aber nicht zum Kochen bringen, dann abkühlen lassen. In ein sauberes Schraubglas abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. Drei Wochen lang kur mäßig täglich ein Schnapsglas trinken, dann 7 Tage pausieren und dann wieder eine dreiwöchige Kurphase durchführen. Diese Kuren können Sie ruhig zwei Mal pro Jahr durchführen. Eine Alternative hierzu ist eine selbst hergestellte Knoblauchtinktur. Dazu hacken Sie die Zehen von drei Knoblauchknollen und geben sie in ein gut verschließbares Glas. Übergießen Sie den Knoblauch mit so viel hochprozentigem Alkohol (mind. 40%), dass der Knoblauch gut bedeckt ist. Nun vier Wochen lang an einem warmen Ort ziehen lassen, anschließend durch ein Sieb geben und die Tinktur in einer dunklen, gut verschließbaren Flasche verwahren. Beim Abfüllen die Knoblauchstücke ruhig gut auspressen! Verwendet wird die Tinktur wie die Knoblauch-Zitronen-Kur, nur nehmen Sie hier täglich 20 Tropfen der Tinktur in Wasser ein.
Auch wenn Sie unter Hühneraugen leiden, kann der gute alte Knoblauch Ihnen helfen. Von einer geputzten Knoblauchzehe eine Scheibe abschneiden und auf das Hühnerauge legen, mit einem Pflaster fixieren und über Nacht einwirken lassen. Am nächsten Tag ein heißes Fußbad nehmen, um die Haut zu erweichen und mit der Behandlung so lange fortfahren, bis sich das Hühnerauge gut herauslösen lässt.