Was bedeutet eigentlich Burnout?

Burnout heißt „Ausgebrannt“, und der Mensch, der ein „Burnout“ hat, ist oftmals körperlich und seelisch ausgebrannt. Von heute auf morgen geht praktisch nichts mehr. Das Fatale an dieser Erscheinung, die als Krankheitsbild nur bedingt anerkannt wird, ist, dass der Betroffene in einem akuten Burnout Zustand zu nichts mehr in der Lage ist.

Dies kann in Form eines körperlichen oder geistigen Zusammenbruchs geschehen, sich mit einer schweren Depression zeigen oder mit großen Angststörungen. Aber das ist dann die Spitze des Eisberges, denn das Burnout beginnt schon viel früher. Es ist ein schleichender Prozess, der sich über Jahre hinweg entwickeln kann, ohne dass der Betroffene dies zunächst bemerkt.

Ausgelaugt und innerlich leer

Über die ersten Anzeichen, wie Müdigkeit, Niedergeschlagenheit, Appetitlosigkeit und nervöse Unruhe wird hinweggesehen. Das wird als vorübergehend abgetan und nicht weiter beachtet. Dabei werden die Schäden, die dadurch entstehen, natürlich nicht kleiner, ganz im Gegenteil, und so kommt es dann nach einem längeren Zeitraum zum Burnout.

Das Wort „Ausgebrannt“ ist deshalb so passend, da der Betroffene sich leer und ausgelaugt fühlt und keinen Elan mehr hat, irgendetwas zu tun. Schon das morgendliche Aufstehen fällt schwer. Und überhaupt etwas in die Hand zu nehmen oder nur zu denken, ist schon Anstrengung pur. Die große Müdigkeit und das Gefühl tagelang schlafen zu müssen sind weitere Begleiterscheinungen.

Angst ist ein häufiger Begleiter

Dazu kommt – was noch viel schlimmer ist – eine Angst, die sich auf die harmlosesten Lebensbereiche, wie zum Beispiel das Autofahren oder Einkaufen, beziehen kann. Die Gefahr, in eine selbst gewählte Isolation zu geraten, ist sehr groß. Denn auch Freunde und Bekannte werden ignoriert und man will sie einfach nicht mehr sehen, am liebsten würde man niemanden mehr sehen.

Burnout oder Depression?

Abzuklären ist in jedem Fall der Unterschied zwischen Burnout und Depression.

 

Auch wenn beide Krankheitsbilder viele gleiche Symptome aufweisen, gibt es dennoch Unterschiede. Depressionen können aus unverarbeitenden Erlebnissen, die sogar weit zurück bis in das Kindesalter reichen, herrühren. Sie können durch einschneidende Erlebnisse, wie Tod oder Unglück hervorgerufen werden oder aber sie sind die Anzeichen für eine tiefer liegende Persönlichkeitsstörung.

Hier ist es wichtig, den Unterschied durch fachmännische Hilfe, wie zum Beispiel durch Psychotherapeuten, abklären zu lassen. Die äußerlichen „Symptome“ hingegen ähneln sich schon sehr stark. Bei Depressionen spielen Angst, Isolation, Schmerzen und Unruhe auch eine große Rolle.

Deshalb ist eine „Lebensreflektion“ wichtig, um den Ursachen und damit auch dem Unterschied zwischen Burnout und Depression auf den Grund zu gehen.

Andauernde Überbeanspruchung

Ein Burnout entsteht immer durch Überanstrengung in jeder Hinsicht, sei es im beruflichen Alltag, in der Familie, der Kindererziehung und so weiter. Bezeichnend für diese andauernde Überbeanspruchung der eigenen Person sind zu hohe Anforderungen an sich selbst und fehlende oder seltene Erfolgserlebnisse, die dem Betroffenen das Gefühl vermitteln, nichts zu erreichen.

Oftmals lassen sich Burnout Patienten auch gerne in die Opfer-Rolle drängen, weil ihnen, ab einem gewissen Zeitpunkt, unmerklich die Kraft fehlt, sich zu wehren, sich entgegen zu setzen oder aufzubegehren. Auch das ist eigentlich bereits schon ein Zeichen für das beginnende Burnout. Nichtsdestotrotz kann sich durch das Burnout auch eine Depression entwickeln, die im schlimmsten Fall Suizidgedanken hervorruft.

Burnout endlich als Krankheit anerkannt

Burnout ist längst kein Tabuthema mehr. Anfangs wurden Betroffene vorschnell belächelt und die Symptome als übertriebene Empfindlichkeit bezeichnet. Doch mittlerweile zeigen die vollen Rehabilitationseinrichtungen, die ausgebuchten Psychotherapeuten und die erhöhte Personenzahl, derer, die ein Burnout erleiden, dass Burnout nicht mehr ignoriert wird. Seit 2022 wird Burnout von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) endlich auch als Krankheit anerkannt.