Verwachsungen im Bauchraum – Risiken und Behandlungsmöglichkeiten

Verwachsungen im Bauchraum sind eine ernsthafte Erkrankung, die zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann.

In erster Linie sind Frauen von Verwachsungen betroffen, und sie können unter einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen leiden wie insbesondere Schmerzen, Blutungen, Verstopfung bis hin zum Darmverschluss.

Auch ungewollte Kinderlosigkeit kann eine Folge von Verwachsungen sein, wenn Bereiche der Eileiter und Eierstöcke betroffen sind.

Verwachsungen können nicht nur zu starken Beschwerden führen, sondern sind leider oft mit einem langen und schmerzhaften Leidensweg verbunden, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Viele Patientinnen berichten von einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.

Was sind die Ursachen für Verwachsungen?

Verwachsungen im Bauchraum können durch verschiedene Ursachen entstehen, häufig passiert dies aufgrund von Narbenbildung nach einem chirurgischen Eingriff. Die hierdurch entstehenden Narben können sich verhärten und verkleben. In selteneren Fällen können sie auch aufgrund einer Entzündung entstehen.

Einige Menschen sind anfälliger für die Bildung von Verwachsungen und haben ein erhöhtes Risiko, solche Verbindungen zu bilden. Dazu gehören ältere Menschen, Menschen mit Diabetes, Menschen mit Prädisposition für Fibrose oder Verdauungsstörungen sowie Personen mit einer schlechten Immunabwehr. Auch Menschen, die schon mehrfach operiert wurden oder bei denen der Wundheilungsprozess lange dauert, haben ein erhöhtes Risiko.

Diagnose von Verwachsungen im Bauchraum

Um Verwachsungen im Bauchraum zu diagnostizieren, kann der Arzt eine Reihe von Untersuchungen durchführen, die auf eine bestimmte Erkrankung hinweisen. Zunächst wird er eine Anamnese der Patientin erstellen und nach den Symptomen fragen. Dies hilft dem Arzt, vorhandene Vermutungen über mögliche Ursachen für die Symptome zu bestätigen oder abzulehnen.

Grundsätzlich sind Verwachsungen aber leider schwer zu diagnostizieren, denn häufig sind sie nicht tastbar und nicht sichtbar. Erschwerend kommt hinzu, dass es bis heute keine spezifische Untersuchungsmethode gibt, die Verwachsungen zu erkennen. Weder per MRT, noch mithilfe von Ultraschall lässt sich das Ausmaß der Verwachsungen in der Regel nicht erkennen.

Um Verwachsungen zuverlässig nachzuweisen oder auszuschließen, ist bei den meisten Patientinnen ein Blick in die Bauchhöhle erforderlich, welcher als Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder Bauchschnitt (Laparotomie) erfolgt.

Behandlung von Verwachsungen

Die Behandlung von Verwachsungen im Bauchraum kann je nach Schweregrad und Lage des Problems unterschiedlich sein.

Endoskopische Lasertherapie

Die erste Option ist die endoskopische Lasertherapie. Dabei wird ein endoskopisches Gerät mit einem Laser verbunden und an verschiedene Stellen im Bauchraum gebracht, um die Verwachsungen zu zerstören. Die Lasertherapie ist eine relativ neue Methode und wird von vielen Ärzten empfohlen, da sie sehr gut funktioniert und fast keine Nebenwirkungen hat.

Chirurgische Behandlung:

In vielen Fällen ist eine chirurgische Entfernung der Verwachsungen die am besten geeignete Lösung. Chirurgische Verfahren werden normalerweise durchgeführt, um schwere oder sich über einen großen Bereich verteilende Verwachsungen im Bauchraum zu entfernen. Abhängig von der Größe und dem Schweregrad der Verwachsung kann ein Bauchschnitt erforderlich sein, um Zugang zum betroffenen Bereich zu erhalten. In anderen Fällen kann ein laparoskopischer Eingriff (eine Art Schlüsselloch-Chirurgie) durchgeführt werden, bei dem mehrere kleine Schnitte gemacht werden, um die Verwachsung zu entfernen.

Leider sind Operationen nicht immer erfolgreich, sodass Patientinnen weiterhin unter denselben Symptomen leiden.

Medikamentöse Behandlung:

Bei leichteren Fällen von Verwachsungen im Bauchraum kann es möglich sein, dass Medikamente verordnet werden, um die Symptome zu lindern und die Heilung des Gewebes zu fördern. Kortikosteroide (z. B. Prednison) und entzündungshemmende Medikamente (NSAR) sind in solchen Fällen häufig verschriebene Medikamente. Diese Medikamente helfen dabei, den Schmerz zu lindern und Entzündungsprozesse in den betroffenen Gewebestrukturen zu reduzieren.

Physiotherapie:

Physiotherapie ist ein weiterer Weg, den man gehen kann, um mit leichten oder mittelschweren Fällen von Verwachsung im Bauchraum umzugehen. Physiotherapie-Übungen helfen dabei, Muskelkrämpfe in der Umgebung des betroffenen Gebiets zu lösen und so Schmerzen und Steifheit zu reduzieren. Einige speziell entwickelte Übungsprogramme haben sich auch als effektiv erwiesen, um die Heilrate von Gewebeverknüpfung im Bauchraum zu verbessern – insbesondere bei Patientinnen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungsbildern oder nach einer Operation an bestimmten Organbereichen des Bauches.

Kann man Verwachsungen vermeiden?

Verwachsungen sind ein Problem, das aufgrund der Komplexität des Bauchraums schwer zu vermeiden ist. Allerdings gibt es einige Strategien, die helfen können, einige der Risiken zu minimieren.

Eine der besten Möglichkeiten ist die Vermeidung unnötiger Operationen, denn jeder Eingriff bedeutet ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Verwachsungen. Kann eine Operation jedoch nicht vermieden werden, ist sicherzustellen, dass Chirurgen während einer Operation im Bauchraum notwendige Schritte unternehmen, um Verwachsungen vorzubeugen.

In vielen Fällen wird empfohlen, dass Chirurgen bei Operationen mit sterilen Barriere-Methoden arbeiten. Dies bedeutet, dass eine sterile Schutzfolie oder andere Barrierematerialien an bestimmten Stellen verwendet werden sollten. Diese Barrieren helfen dabei, mögliche Entzündungsprozesse zu reduzieren und somit auch die Entstehung von Verwachsungen zu minimieren.

Eine weitere Möglichkeit, Verwachsungen im Bauchraum vorzubeugen, besteht darin, hormonell aktive Medikamente und Substanzen zu minimieren, da man annimmt, dass sie die Bildung von Verwachsungen begünstigen können.

Daher ist es wichtig, jegliche Arzneimittel nur unter ärztlicher Aufsicht einzunehmen und keinesfalls ohne medizinische Betreuung selbstständig verschriebene Arzneimittel einzunehmen.

Darüber hinaus kann es hilfreich sein, den Heilungsprozess des Körpers nach einer Operation im Bauchraum zu unterstützen. Dazu gehört es unter anderem auch, Stress abzubauen und mehr Zeit für Erholung und Regeneration in Anspruch zu nehmen. Zudem ist es sinnvoll, regelmäßig Sport zu treiben oder beispielsweise Yoga oder Meditation als Teil des täglichen Lebens einzuplanen – all dies trägt dazu bei, die Ausbildung von Verwachsung im Bauchraum entgegenzuwirken.

Schließlich ist es ratsam auf eine gesunde Ernährung zu achten und übermäßigen Genuss von Alkohol und Tabakprodukten zu meiden. Auch hierbei handelt es sich um Faktoren, die Entzündungsprozesse begünstigen können und somit auch die Bildung von Verwachsung im Bauchraum beeinflussen können.

Es ist jedoch wichtig anzuerkennen: Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lässt sich nicht vollständig vermeiden, dass sich Verwachsungen im Bauchraum bilden.

Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen tragen jedoch oft dazu bei, dass Beschwerden frühzeitig erkannt werden und Behandlungsmöglichkeiten bereits in einem frühen Stadium in Anspruch genommen werden können – umso größer ist hierbei die Chance für eine rasche Linderung der Beschwerden.