Ursachen und Verlauf der Wechseljahre

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Ungefähr ab dem 40. Lebensjahr wird die Produktion von Östrogenen und Gestagenen in den Eierstöcken allmählich reduziert. Diese beiden Hormongruppen stellen die beiden wichtigsten Klassen weiblicher Geschlechtshormone dar, durch welche der weibliche Zyklus reguliert wird.

Da diese hormonelle Regulierung auf einem fein abgestimmten Regelkreis zwischen der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) und den Eierstöcken beruht, entsteht durch dieses Absinken des Hormonspiegels ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt des Körpers. So kommt es nun nicht mehr zu einer regelmäßig eintretenden Monatsblutung und zur Produktion einer reifen Eizelle pro Monat. Die Phase, in der diese Hormonveränderungen vor sich gehen, wird als Prämenopause bezeichnet. Diese fällt in der Regel in den Zeitraum zwischen dem 40. und dem 50. Lebensjahr.

Die Hochphase der Wechseljahre

Die nachfolgende Phase bezeichnet man als Perimenopause. Es handelt sich dabei sozusagen um die „Hochphase“ der Wechseljahre. Sie dauert im Durchschnitt sechs bis sieben Jahre an. In dieser Zeit nimmt die Produktion von Östrogenen deutlich ab, wobei die Produktion des Gestagens sogar ganz eingestellt wird. Infolgedessen kommt es nunmehr zu deutlich ausgeprägten Unregelmäßigkeiten im Zyklus, bis die Regelblutungen schließlich ganz ausbleiben.

Dabei erfolgt die letzte Monatsblutung meist um das 51. Lebensjahr herum. Sie wird medizinisch als Menopause bezeichnet. Von einer Menopause spricht man aber erst dann, wenn für den Zeitraum eines Jahres keine weitere Monats-blutung mehr erfolgt. Folglich lässt sich der genaue Zeitpunkt der Menopause erst im Rückblick (im durchschnittlichen Alter von 52 Jahren) feststellen.

Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und vieles mehr

Da in dieser Phase die Bildung von Gestagenen schneller eingestellt wird als die von Östrogenen, schwankt das Verhältnis zwischen Progesteron und Östrogenen ständig. Durch dieses anhaltende starke Ungleichgewicht können bei den betroffenen Frauen Beschwerden wie Hitzewallungen, Herzrasen, Stimmungsschwankungen, Nervosität und Gereiztheit auftreten. Außerdem hat der Östrogenmangel auch nachteilige Auswirkungen auf den Kalziumhaushalt: Die Knochendichte nimmt ab, so dass eine vermehrte Gefahr von Osteoporose gegeben ist. Die Perimenopause dauert so lange an, bis sich der Hormonhaushalt schließlich stabilisiert hat. Sobald sich der Hormonspiegel auf einem bestimmten Niveau eingependelt hat, lassen auch die klimakterischen Beschwerden nach.

Damit beginnt die Postmenopause. Dieser Abschnitt setzt in der Zeit von ungefähr einem Jahr nach der Menopause ein und dauert ungefähr bis zum 65. Lebensjahr.  In dieser Zeit werden praktisch keine Östrogene mehr produziert. Allerdings erfolgt auch weiterhin die Produktion männlicher Hormone, die in geringen Mengen auch im weiblichen Körper gebildet werden. Da sich aber nun das Verhältnis von weiblichen und männlichen Sexualhormonen verändert, d.h. der relative Anteil der männlichen Hormone erhöht wird, hat dieses Übergewicht typischerweise eine „Vermännlichung“ zur Folge. Diese lässt sich beispielsweise an einem veränderten Haarwuchs ablesen, also dem vermehrten Auftreten von “männlicher” Gesichtsbehaarung, wie einem so genannten „Damenbart”.

Andererseits kommt es in einer für Männer typischen Weise zu einem vermehrten Ausfallen des Kopfhaares. Und auch die Verteilung des Fettgewebes verändert sich: Statt der für Frauen charakteristischen Fettgewebeverteilung an Hüften und Gesäß setzt sich Fett nun eher in der für Männer typischen Art am Bauch an.

Insgesamt kann der Zeitraum der Wechseljahre etwa 10 bis 15 Jahre andauern.