Stille Entzündungen mit Ernährung ausschalten

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Mit kaum einer anderen Maßnahme lässt sich die Gesundheit durch eigenes Handeln so stark beeinflussen wie mit der Ernährung. Viele gesundheitliche Probleme werden durch sie forciert oder aber auch gelindert.

Gerade von entzündungsbedingten Erkrankungen wie etwa Rheuma weiß man schon lange, dass es eine Verbindung zur Ernährungsweise der Patienten gibt. Experten empfehlen in diesen Fällen, Trigger, die Entzündungen auslösen können, zu vermeiden.

Nur selten Rheuma bei Vegetariern

Interessant sind in diesem Zusammenhang die Erfahrungen von Dr. Max Bircher-Brenner, der mit seinen bekannten Rohkostkuren bei vielen Patienten Heilungserfolge erzielen konnte. Aber auch die Tatsache, dass rheumatische Erkrankungen bei Vegetariern weitestgehend unbekannt sind, zeigt einen interessanten Zusammenhang.

Mit einer sinnvoll zusammengestellten Ernährungsweise hat man es zu einem großen Teil also selbst in der Hand, aktiv in einen Genesungsprozess einzugreifen. Hinzukommt der erfreuliche Effekt, dass diese Art von Behandlung im Vergleich zu Medikamenten nebenwirkungsfrei ist und nicht etwa Knochenschwund mit sich bringt, wie man es vom entzündungshemmenden Cortison weiß. Man führt sich zudem keine fragwürdigen chemischen Substanzen zu, von denen häufig die langfristigen Folgen nicht mal ansatzweise bekannt sind.

Trigger vermeiden

Die Grundlage einer entzündungsvermeidenden Ernährung bildet immer der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel, die als Trigger von Entzündungen bekannt sind. Werden dennoch entzündungsfördernde Lebensmittel verzehrt, kann dies dazu führen, dass das Immunsystem stetig getriggert wird, sodass die bereits vorhandenen Symptome weiter bestehen bleiben, sich verschlimmern und neue Symptome hinzukommen.

In der Praxis kann es sich als ziemlich aufwendig erweisen, die jeweils triggernden Lebensmittel herauszufinden, denn es ist immer auch wichtig, persönlich verträgliche bzw. unverträgliche ausfindig zu machen. All die Lebensmittel, die der Körper nicht verstoffwechseln kann, wirken als Trigger. Wenn beispielsweise jemand von einer Laktoseintoleranz betroffen ist, sollte er auf laktosehaltige Lebensmittel verzichten.

Zucker, Milch- und Weizenprodukte

Erstaunlicherweise ist es bei vielen Patienten schon äußerst nützlich, auf Zucker, Milch- und Weizenprodukte zu verzichten. Wenn sich hierdurch noch keine spürbaren Verbesserungen erzielen lassen, sollte im nächsten Schritt auf glutenhaltige Lebensmittel verzichten.

Und wenn dies immer noch nicht ausreicht, sollten weitere als entzündungsfördernd bekannte Lebensmittel eliminiert werden. Hierzu gehört die starke Einschränkung oder gar der Verzicht auf Fleisch, mit Ausnahme von fettarmem Geflügel.

Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum auf 1x wöchentlich. Wählen Sie unbedingt Fleisch von Bio- oder Freilandtieren. Bereiten Sie das Fleisch durch Braten oder Dünsten zu. Meiden Sie stark verarbeitete Fleischprodukte, wie z. B. Wurst.

Desweiteren gehören Fastfood, industriell verarbeitete Nahrungsmittel und Produkte mit raffiniertem Zucker oder großen Mengen an Fructose nicht mehr auf den Speiseplan.

Entzündungsfördernde Arachidon- und Linolsäuren

Auch Fette und Öle haben einen großen Einfluss auf die Entzündungsprozesse des Körpers. Hier ist es wichtig, auf Margarine, Maiskeimöl, Distelöl und Sonnenblumenöl zu verzichten. Milchprodukte sollten grundsätzlich fettarm sein, sodass Sahne, Butter, fettreiche Käsesorten und Eiscreme nicht verzehrt werden sollten. Der hier zum Tragen kommende entzündungsfördernde Effekt wird auf die enthaltenen Arachidon- und Linolsäuren zurückgeführt.

Der Verzicht auf entzündungsfördernde Lebensmittel ist nur ein Aspekt, denn diese müssen ja durch passendere versetzt werden. Hier kommen idealerweise Lebensmittel zum Einsatz, die als entzündungslindernd wirken wie insbesondere Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren wie etwa Lachs, Makrele und Heringe sowie die Pflanzenöle Leinöl, Hanföl und Perillaöl.

Obst, Gemüse und Rohkost

Die Ernährungsgrundlage bilden frische Lebensmittel in Form von Obst und Gemüse. Um Pestizide und Herbizide zu vermeiden, sollten diese möglichst aus ökologischem Anbau stammen.

Noch optimaler zeigt sich bei vielen Patienten eine auf Rohkost basierende Ernährungsweise, wie sich im Buch „Nutrition and Diagnosis-Related Care“, der Therapeutin Sylvia Escott-Stump nachlesen lässt. Darin verweist sie auf eine Studie aus dem Jahr 2.000, bei der ein Verzicht auf gekochte und tierische Lebensmittel die Symptome bei Rheumatischer Arthritis und Fibromyalgie linderte.

Für Rohkost-Einsteiger eignen sich besonders grüne Smoothies, da hierdurch eine bessere Verträglichkeit möglich ist. Ein Verdauungstrakt, der nicht an Rohkost gewöhnt ist, wird sonst allzu schnell überfordert. Rohkost als Ganzes sowie auch Smoothies sollten immer nur in der persönlich verträglichen Menge verzehrt und langsam gesteigert werden.