Richtig einkaufen bei Histaminintoleranz: Praktische Hinweise für den Alltag

Beim Einkaufen mit Histaminintoleranz kann es eine Herausforderung sein, die richtigen Lebensmittel zu finden, da viele Produkte Histamin enthalten oder dessen Freisetzung im Körper fördern können. Histamin ist eine Substanz, die natürlicherweise in vielen Lebensmitteln vorkommt und bei empfindlichen Personen Symptome wie Kopfschmerzen, Hautreaktionen oder Verdauungsbeschwerden auslösen kann. Mit ein wenig Planung und Wissen lässt sich der Einkauf jedoch entspannt und erfolgreich gestalten.

Eine gute Vorbereitung ist der erste Schritt. Es ist hilfreich, sich eine Liste mit histaminarmen Lebensmitteln und potenziell problematischen Produkten anzulegen. Histaminreiche Lebensmittel wie gereifter Käse, Wurstwaren, Alkohol oder fermentierte Produkte sollten gemieden werden. Auch sogenannte Histaminliberatoren wie Tomaten, Zitrusfrüchte oder Erdbeeren und DAO-Hemmer wie Alkohol können die Beschwerden verstärken. Eine vorbereitete Einkaufsliste hilft dabei, gezielt nach geeigneten Produkten zu suchen und spontane Fehlkäufe zu vermeiden.

Besonders wichtig ist es, beim Einkaufen auf die Frische der Lebensmittel zu achten, da Histamin oft durch den Abbau von Lebensmitteln entsteht. Das betrifft insbesondere Fleisch und Fisch, was möglichst frisch gekauft und zügig verbraucht werden sollte. Vakuumverpackte Ware kann bereits einen höheren Histamingehalt aufweisen und sollte daher mit Vorsicht genossen werden.

 

Histaminreiche Fertigprodukte

Verarbeitete Lebensmittel stellen bei einer Histaminintoleranz oft eine besondere Herausforderung dar, da sie Zusatzstoffe enthalten können, die die Symptome verschlimmern. Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker wie Glutamat oder Inhaltsstoffe wie Hefeextrakt und Essig sind häufig in Fertigprodukten zu finden und sollten möglichst vermieden werden.

Wurstwaren, geräucherte oder gereifte Produkte wie Salami oder Schinken enthalten oft hohe Mengen an Histamin und sind ebenfalls problematisch. Auch Marinaden oder Soßen aus dem Supermarkt können versteckte Zutaten wie Sojasoße oder Zitronensäure enthalten, die nicht gut vertragen werden.

Ein genauer Blick auf die Etiketten verpackter Produkte ist daher essenziell. Zutaten wie Hefeextrakt, „natürliches Aroma“ oder versteckter Alkohol in Dressings und Backwaren sollten bewusst vermieden werden. Fermentierte oder gereifte Produkte wie Sauerkraut, Kimchi, Kefir, Kombucha oder gereifter Käse wie Parmesan und Gorgonzola enthalten von Natur aus viel Histamin und sind daher nicht geeignet. Stattdessen können Alternativen wie Frischkäse, Hüttenkäse oder Ricotta eine gute Wahl sein.

 

Verträgliche Alternativen

Wer seine Ernährung möglichst histaminarm gestalten möchte, kann auf Alternativen zurückgreifen, die besser verträglich sind. Kokos-Aminos kann zum Beispiel als Ersatz für Sojasoße dienen.

Biologisch produzierte Lebensmittel bieten oft eine sicherere Wahl, da sie weniger Zusatzstoffe enthalten und schonender hergestellt werden.

Es ist zudem empfehlenswert, kleinere Mengen einzukaufen und diese möglichst frisch zu verzehren, um die Entstehung von Histamin zu minimieren. Selbst zubereitete Snacks und Vorräte, wie Gemüsebrühe oder Brotaufstriche, bieten eine gute Möglichkeit, die Kontrolle über die Zutaten zu behalten und Zusatzstoffe zu vermeiden.

Spezielle Online-Shops bieten eine Vielzahl an histaminarmen Lebensmitteln oder entsprechend gekennzeichneten Produkten für Menschen mit Unverträglichkeiten, die den Speiseplan erweitern können.

 

Einkauf von Tiefkühlware

Der Einkauf von Tiefkühlware erfordert besondere Aufmerksamkeit, da eine unterbrochene Kühlkette die Qualität der Produkte beeinträchtigen und gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann. Um die Lebensmittel sicher und in bester Qualität nach Hause zu bringen, ist eine sorgfältige Planung entscheidend.

Tiefgekühlte Produkte sollten immer zuletzt in den Einkaufswagen gelegt werden, damit sie möglichst lange in der Tiefkühltruhe des Geschäfts bleiben und nicht unnötig früh auftauen.

Vor dem Kauf lohnt es sich, die Verpackung der Produkte genau zu prüfen. Eine unversehrte Verpackung ohne Frostablagerungen oder Eiskristalle ist ein Zeichen dafür, dass die Ware richtig gelagert wurde. Beschädigte oder teilweise aufgetaute Produkte sollten vermieden werden, da sie in ihrer Qualität beeinträchtigt sein könnten.

In vielen Supermärkten sind Thermometer an den Tiefkühltruhen angebracht, die die Temperatur anzeigen. Diese sollte idealerweise bei -18 °C oder kälter liegen. Produkte aus den unteren Bereichen der Truhe sind oft besser durchgefroren, da dort die Temperatur stabiler ist.

 

Kühltasche mitnehmen

Nach dem Einkauf sollten Tiefkühlprodukte so schnell wie möglich in eine isolierte Kühlbox oder Kühltasche umgepackt werden. Besonders an warmen Tagen oder bei längeren Transportwegen ist dies essenziell, da die Umgebungstemperatur die Ware sonst schnell antauen lässt. Eine Kühltasche mit Kühlakkus sorgt dafür, dass die Temperatur konstant bleibt und die Ware sicher nach Hause gebracht werden kann.

Es ist wichtig, den Einkauf so zu planen, dass Tiefkühlware nicht länger als 30 Minuten ohne entsprechende Kühlung transportiert wird. Direkt nach dem Einkauf sollte die Tiefkühlware unverzüglich in den Gefrierschrank gelegt werden. Dieser sollte ebenfalls eine Temperatur von mindestens -18 °C aufweisen, um die Qualität der Produkte zu gewährleisten. Leicht angetaute Lebensmittel sollten möglichst schnell wieder eingefroren und zeitnah verzehrt werden. Stark angetaute oder vollständig aufgetaute Produkte hingegen dürfen aus Sicherheitsgründen nicht erneut eingefroren werden.

 

Haltbarkeit von Tiefkühlware

Auch zu Hause ist es wichtig, auf eine korrekte Lagerung zu achten. Die Haltbarkeit von Tiefkühlprodukten variiert je nach Art der Lebensmittel. Fisch und Fleisch sind oft nur wenige Monate haltbar, während Gemüse oder Brot länger gelagert werden können. Ein regelmäßiger Blick auf die Haltbarkeitsdaten hilft, den Überblick zu behalten und Lebensmittel rechtzeitig zu verbrauchen.

Besondere Vorsicht ist bei empfindlichen Produkten wie Fisch oder Meeresfrüchten geboten, da diese besonders anfällig für Temperaturschwankungen sind. Solche Produkte sollten möglichst schnell in den Gefrierschrank gebracht und sorgfältig gelagert werden. Wenn im Geschäft die Tiefkühltruhen überfüllt oder vereist wirken, kann dies ein Zeichen für Temperaturschwankungen sein. In solchen Fällen ist es besser, auf andere Produkte auszuweichen.

Der richtige Umgang mit Tiefkühlware beginnt bereits im Geschäft und setzt sich während des Transports und der Lagerung zu Hause fort. Mit etwas Planung und Achtsamkeit können Sie sicherstellen, dass Ihre Tiefkühlprodukte frisch, sicher und in bester Qualität bleiben. So steht einem sorgenfreien Genuss nichts im Weg.

 

Fisch von der Theke oder aus der Tiefkühltruhe?

Ein wesentlicher Vorteil von tiefgekühltem Fisch ist die Art und Weise, wie er verarbeitet wird. Häufig wird Fisch direkt an Bord des Fangschiffes unmittelbar nach dem Fang verarbeitet und tiefgefroren. Dieser schnelle Einfrierprozess bei extrem niedrigen Temperaturen stoppt nicht nur die Aktivität von Bakterien, sondern verhindert auch die Entstehung von Histamin. Da Histamin durch den Abbau von Histidin im Fischgewebe durch bakterielle Aktivität entsteht, ist die sofortige Kühlung entscheidend, um diesen Prozess zu unterbinden.

Im Gegensatz dazu kann Fisch von der Frischetheke bereits längere Zeit bei Temperaturen gelagert worden sein, die die Bakterienaktivität begünstigen. Selbst wenn der Fisch gut gekühlt transportiert und gelagert wird, können leichte Temperaturschwankungen oder eine längere Lagerzeit ausreichen, um die Histaminproduktion in Gang zu setzen. Insbesondere bei empfindlichen Fischsorten wie Thunfisch, Makrele oder Sardinen besteht ein erhöhtes Risiko für hohe Histaminwerte, da diese Fische von Natur aus mehr Histidin enthalten.

Tiefgekühlte Fischprodukte bieten zudem den Vorteil, dass sie über die gesamte Lieferkette hinweg unter konstanten Temperaturen gelagert werden. Solange die Kühlkette eingehalten wird, bleibt der Fisch sicher und frei von Histaminbildung. Bei Fisch von der Frischetheke hingegen ist die Kühlkette anfälliger für Unterbrechungen, sei es während des Transports, in der Auslage oder bei der Handhabung.

Für Menschen mit Histaminintoleranz ist es daher oft die bessere Wahl, auf tiefgekühlte Fischware zurückzugreifen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Verpackung unversehrt ist und keine Anzeichen von Antauen oder Frostbrand zeigt. Eine sichere Lagerung und Zubereitung zu Hause – wie das schonende Auftauen im Kühlschrank – tragen ebenfalls dazu bei, das Risiko einer Histaminbelastung zu minimieren.

 

Worauf Sie beim Kauf von Gehacktem achten sollten

Gehacktes Fleisch, ob Rinderhack, Schweinehack oder gemischtes Hackfleisch, ist eine beliebte Zutat für viele Gerichte. Doch aufgrund seiner Beschaffenheit ist Gehacktes besonders empfindlich und anfällig für die Bildung von Histamin.

Um die Qualität und Sicherheit von Gehacktem zu gewährleisten, ist es entscheidend, beim Kauf und Transport einige wichtige Punkte zu beachten.

Der wichtigste Aspekt beim Kauf von Gehacktem ist die Frische. Hackfleisch sollte immer direkt an der Fleischtheke frisch zubereitet werden, am besten erst dann, wenn Sie es kaufen. Dadurch wird sichergestellt, dass das Fleisch möglichst wenig Zeit hat, Histamin zu bilden. Hackfleisch wird aus zerkleinertem Fleisch hergestellt, wodurch eine größere Oberfläche entsteht, die Sauerstoff ausgesetzt ist. Dies begünstigt die Vermehrung von Bakterien und die Bildung von Histamin, weshalb Frische oberste Priorität hat.

 

Vorsicht bei abgepacktem Hackfleisch

Abgepacktes Hackfleisch aus der Kühltheke sollte möglichst gemieden werden, insbesondere wenn Sie empfindlich auf Histamin reagieren. Solche Produkte werden in der Regel unter Schutzatmosphäre verpackt und können trotz Kühllagerung bereits hohe Mengen an Histamin enthalten. Auch vakuumverpacktes Gehacktes ist problematisch, da es oft über längere Zeiträume gelagert wird, bevor es verkauft wird. Diese Verpackungsmethoden können die Bildung von Histamin nicht vollständig verhindern.

Nach dem Kauf von frischem Gehacktem ist es wichtig, die Kühlkette einzuhalten. Packen Sie das Fleisch am besten in eine isolierte Kühltasche oder verwenden Sie Kühlakkus, um es auf dem Heimweg kalt zu halten.

Hackfleisch sollte so schnell wie möglich, idealerweise innerhalb von 1–2 Stunden nach dem Kauf, verarbeitet oder in den Kühlschrank gelegt werden. Es wird empfohlen, Gehacktes noch am selben Tag zuzubereiten, um die Bildung von Histamin und anderen potenziellen Schadstoffen zu minimieren.

 

Tiefgefrorenes Hackfleisch

Falls Sie das Hackfleisch nicht sofort verwenden können, frieren Sie es umgehend ein. Tiefgefrorenes Hackfleisch ist länger haltbar, sollte jedoch auch nicht über einen längeren Zeitraum gelagert werden, da die Qualität mit der Zeit abnimmt. Beim Auftauen ist es wichtig, das Hackfleisch im Kühlschrank aufzutauen und nicht bei Raumtemperatur, um die Vermehrung von Bakterien zu verhindern.

Für Menschen mit einer Histaminintoleranz ist es zudem hilfreich, Hackfleisch aus alternativen Quellen in Betracht zu ziehen. Beispielsweise kann frisch durchgedrehtes Fleisch vom Metzger oder aus vertrauenswürdigen regionalen Quellen besser kontrolliert werden. Auch ein Fleischwolf für den eigenen Haushalt kann eine sinnvolle Anschaffung sein, da Sie so die Kontrolle über die Frische und Qualität des Hackfleischs behalten.

 

Disclaimer: Die Informationen in diesem Artikel ersetzen nicht die professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt. Jegliche Entscheidungen, die auf den präsentierten Informationen basieren, liegen in der Verantwortung des Lesers und sollten stets in Absprache mit einem medizinischen Fachpersonal getroffen werden.