Morbus Crohn – die entzündliche Darmerkrankung

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Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung und wird auch als Enteritis regionalis Crohn bezeichnet. Bei dieser Autoimmunerkrankung kommt es zu einer Zerstörung der inneren Schleimhautschichten. Typisch für Morbus Crohn ist ein chronischer schubweiser Krankheitsverlauf, der durch beschwerdefreie Intervalle und Phasen mit sehr starken Symptomen gekennzeichnet ist. So erleben innerhalb eines Jahres ca. 50 % der Betroffenen einen erneuten Schub.

Erhöhtes Krankheitsrisiko

Morbus Crohn kann bei Menschen jeden Alters auftreten, aber die Erkrankung beginnt normalerweise im Alter zwischen 15 und 35 Jahren. Ein gehäuftes Auftreten der Erkrankung erfolgt auch im Alter zwischen 60 und 70 Jahren.

Die Wahrscheinlichkeit, an Morbus Crohn zu erkranken, ist dann erhöht, wenn ein Familienangehöriger ebenfalls betroffen ist, oder wenn eine andere Autoimmunerkrankung wie beispielsweise die Schilddrüsenerkrankung Hashimoto vorliegt.

Ähnlichkeiten mit Colitis ulcerosa

Morbus Crohn wird häufig in einem Atemzug mit der ebenfalls zu den entzündlichen Darmerkrankungen gehörenden Colitis ulcerosa genannt. Dies hängt damit zusammen, dass diese beiden Erkrankungen sehr viele Ähnlichkeiten aufweisen.

Beide Darmerkrankungen sind entzündlich bedingt und verlaufen chronisch. Auf Grund ihrer zahlreichen Gemeinsamkeiten ist es in etwa 10 % der Morbus Crohn-Patienten nicht möglich, eine eindeutige Abgrenzung zur Colitis ulcerosa vorzunehmen.

Aber trotz vieler Ähnlichkeiten unterscheiden sie sich in einigen Aspekten doch gravierend. Während es bei Morbus Crohn zu einem abschnittsweisen Befall kommt, entsteht bei der Colitis ulcerosa ein kontinuierliches Befallmuster.

Der gesamte Verdauungstrakt betroffen

Eine weitere Abgrenzung zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa besteht darin, dass bei Colitis ausschließlich der Dickdarm betroffen ist, während Morbus Crohn im gesamten Verdauungstrakt auftritt und somit von der Mundhöhle bis zum Darmausgang reichen kann. Somit können die Entzündungen sogar im Mund, in der Speiseröhre, Magen und am After entstehen.

Bei den meisten Betroffenen treten die Entzündungen jedoch im unteren Dünndarm und im Dickdarm auf. Ein Befall von Mund und Speiseröhre kommt seltener vor. Es können gleichzeitig mehrere Bereiche des Verdauungstraktes befallen sein, wobei zwischen diesen kranken Abschnitten jeweils gesunde Bereiche liegen.

Fisteln und Abszesse

Ein weiterer Unterschied ist schließlich, dass bei Morbus Crohn die Entzündungen zerstörerischer wirken, und durch diese extreme Aggressivität der Entzündungen auch tiefer liegende Gewebeschichten erreicht werden, sodass alle Schichten der Darmwand betroffen sind.

Hierdurch kann es zur Bildung von Fisteln und Abszessen kommen. Fisteln sind insofern gefürchtet, weil sie Verbindungsgänge zwischen dem Darm und der Körperoberfläche bilden.

Erhöhtes Darmkrebsrisiko

Außerdem wird das Darmkrebsrisiko etwa dreimal höher eingeschätzt als bei Colitis. Eine operative Entfernung des Dickdarms führt im Gegensatz zur Colitis nicht zu einer Heilung, weil sich die Entzündungen und Geschwüre an anderen Stellen des Verdauungstraktes erneut bilden. Da die Erkrankung aus schulmedizinischer Sicht als chronisch und somit nicht heilbar gilt, sind die Patienten in der Regel lebenslang mit dieser Erkrankung konfrontiert.

Ernährungsumstellung und Naturheilkunde

Allerdings wird immer wieder von erfolgreichen Möglichkeiten der Ernährungsumstellung, vielversprechenden naturheilkundlichen Verfahren und neuen Forschungsergebnissen berichtet, die berechtigte Hoffnungen für einen positiveren Krankheitsverlauf aufkommen lassen.