Mit Nasendusche das Immunsystem stärken

Was zunächst etwas befremdlich oder auch belustigend wirkt, hat in asiatischen Kulturkreisen eine lange Tradition. Ursprünglich kommen die Nasenspülungen aus dem Ayurveda, dessen Wurzeln auf die Veden zurückgehen.

Hier wird die Reinigung der Nasenschleimhäute seit Jahrtausenden zur Erhaltung der Gesundheit praktiziert. Auch in der Yogatradition gehört die Nasenreinigung wie das Zähneputzen zum täglichen Reinigungsritual.

Wiederentdeckung altbekannter Anwendungen

In verschiedenen Traditionen der Volksmedizin wurde die Reinigung der Nasenschleimhäute als Vorbeugung von Infektionskrankheiten und zur Abmilderung von bereits bestehenden Infektionen durchgeführt. Somit ist die Nasendusche alles andere als eine „neue Erfindung“ – sie ist vielmehr eine Wiederentdeckung altbekannter naturheilkundlichen Anwendungen.

Der Wirkmechanismus der Nasenreinigung basiert auf der Erkenntnis, dass die meisten eindringenden Substanzen über den Nasen-Rachenbereich in den Körper gelangen. Somit kann eine in dieser Körperregion gut aufgestellte Abwehr bereits so manche drohende Erkrankung im wahrsten Sinne des Wortes im Keim ersticken.

Indem durch die Nasendusche der zähe Schleim gelöst wird, werden Krankheitserreger, die sich hierin befinden, nach draußen geschleust. Die Ausbreitung der Erreger in den Atemwegen kann somit vermindert werden. Darüber hinaus gelangen auch Pollen, Schmutzpartikel und andere belastende Substanzen nach außen.

Training für das Immunsystem

Hauptsächlich beruht der Wirkmechanismus der Nasendusche auf dem Spüleffekt, indem die unerwünschten Substanzen aus dem Körper entfernt werden, aber auch die Befeuchtung der Nasenschleimhaut wirkt sich positiv auf die Abwehr aus, indem die Selbstreinigungsfunktion der Schleimhaut angeregt wird.

Somit kann die Nasendusche als eine effektive Methode eingesetzt werden, um nicht nur die angegriffenen Schleimhäute zu unterstützen, und Infekte zu verhindern, sondern auch, wenn es um ein Training für das Immunsystem und wiederkehrende Infektionen geht.

Einige Therapeuten empfehlen Patienten die Nasendusche, wenn diese von Heuschnupfen, gehäuften Nebenhöhlenentzündungen, chronischer Sinusitis, allergischer Rhinitis oder von Allergien betroffen sind.

So funktioniert die Nasendusche

Für die Durchführung der Nasendusche benötigt man nur eine einfach Nasendusche, die es mittlerweile in Apotheken und Sanitätshäusern zu kaufen gibt und in verschiedenen Varianten wie Flaschen oder Kannen aus Glas, Kunststoff, Keramik oder Ton angeboten werden.

Die Nasendusche wird mit einer salzhaltigen Flüssigkeit befüllt. Hierfür nimmt man abgekochtes lauwarmes Wasser, und löst in 200 ml einen Teelöffel Kristall- oder Meersalz auf. Sobald das Salz gelöst ist, neigen Sie den Kopf über das Waschbecken, halten ihn etwas zur Seite, öffnen den Mund und halten dann die Gefäßöffnung in ein Nasenloch.

Die Salzlösung gießen Sie langsam hinein, während das Salzgemisch über das andere Nasenloch wieder abfließt. Anschließend wechselt man die Seiten und setzt die Nasendusche an dem anderen Nasenloch an.

Salzlösung nicht schlucken

Um zu verhindern, dass man versehentlich etwas von der Flüssigkeit mit den darin eventuell vorhandenen Erregern verschluckt, sollte während der Anwendung nicht geatmet und auf Schluckbewegungen verzichtet werden.

Der Mund sollte auch weit genug geöffnet werden, damit die Salzlösung nicht irrtümlich in den Rachen läuft.

Die Spülung erfolgt in der Regel so lange, bis kein Schleim mehr im Wasser erkennbar ist. Als Abschluss sollte sanft ausgeschnäuzt werden, um den Reinigungseffekt noch zu verstärken.

Wenn man die Nasendusche erstmals durchführt, kann sich ein leichtes Brennen oder Kribbeln bemerkbar machen. Je öfter die Nasenreinigung jedoch praktiziert wird, umso mehr lässt dies in der Regel nach.

Achtung Keime

Wichtig ist, dass die Salzlösung ausgewogen ist, denn zu viel oder zu wenig Salz führt zu einer Reizung der Schleimhaut. Damit die verwendete Salzlösung keimfrei ist, sollte das Wasser zuvor abgekocht werden, bevor es in die Nasendusche gefüllt wird. Um einer Keimbildung vorzubeugen, sollte die Nasendusche nach dem Gebrauch sorgfältig ausgespült und getrocknet werden.

Je nach Material der Dusche und durch eine häufige Verwendung kann die Oberfläche möglicherweise aufrauen, infolgedessen sich Keime ansiedeln können. Daher ist es wichtig, in diesen Fällen die Nasenduschen nach einiger Zeit gegen eine neue auszutauschen.

Wirksamkeit durch Studien belegt

Die Wirksamkeit der Nasendusche wurde durch mehrere Studien belegt. Bekannt ist besonders die 2003 veröffentliche Studie von einer gesetzlichen Krankenversicherung, die auf der Basis von einer großen Anzahl von Probanden zu einer umfangreichen Dokumentation wurde. Die Ausgangslage für diese Studie bestand darin, dass die Krankenversicherung bereits seit einigen Jahren Bemühungen verfolgte, Erkältungen nicht weiterhin nur als ein lästiges Übel und etwas Harmloses zu betrachten, sondern sie ernster zu nehmen und sie durch Präventionsmaßnahmen zu verhindern.

Denn durch Erkältungen kommt es nicht nur zu einer Reduzierung der Lebensqualität der Betroffenen, sondern auch zu Beeinträchtigungen in wirtschaftlicher Hinsicht, zu einem häufigeren Arztbesuch und einer vermehrten Verschreibung von Medikamenten.

Darüber hinaus hatte die Krankenversicherung die zahlreichen Begleit- und Folgeerkrankungen im Auge, die sich durch vermeintlich harmlose Erkältungen entwickeln können, von denen insbesondere schwerwiegende Erkrankungen wie Pneumonie und Entzündungen des Herzens gefürchtet werden.

Weniger Medikamente und Krankschreibungen durch Nasendusche

Unter Berücksichtigung all dieser und weiterer Aspekte war es schließlich das Ziel der Krankenversicherung, ein effektives und dennoch einfaches Präventionsmittel zu ergreifen, das das Auftreten von Erkältungskrankheiten reduzieren kann.

Und so stieß man auf die Nasendusche, deren Wirksamkeit durch eine Studie genauer erforscht werden sollte. Die Ergebnisse der Studie brachten schließlich hervor, dass durch die regelmäßige Anwendung der Nasendusche nicht nur der Medikamentenkonsum erheblich reduziert werden konnte, sondern auch Krankschreibungen und Arztbesuche deutlich weniger erfolgten.

In diesen Fällen keine Nasendusche

Auch wenn die regelmäßige Anwendung der Nasendusche beeindruckende Ergebnisse liefern kann, und keine ernsthaften Nebenwirkungen bekannt sind, sollte man dennoch berücksichtigen, dass in einigen Situationen trotzdem auf die Anwendung verzichtet werden sollte.

Dies ist dann der Fall, wenn beispielsweise die Schleimhaut stark angeschwollen ist, denn hier kann die Salzlösung möglicherweise nicht richtig abfließen. Auch bei einer starken Entzündung oder Vereiterung der Nebenhöhlen, sowie bei Nasenbluten sollte auf die Nasendusche verzichtet werden.

Nasensprays kein Ersatz für Nasendusche

Übrigens sind Nasensprays auf der Basis von Salz- oder Meerwasser kein Ersatz für eine Nasendusche. Dadurch, dass hier kein Spüleffekt erfolgt, werden die unerwünschten Erreger nicht aus der Nase herausgeschleust, sondern es findet lediglich eine Befeuchtung des Eingangsbereichs der Nase statt.