Alles in Butter – Buttersäure und noch viel mehr

In Deutschland sagen wir gerne:  „Die gute Butter“. Gerade die Nachkriegszeit-Generation erinnert sich an dieses Lebensmittel, das gegen Wertgegenstände eingetauscht wurde. Butter gehört zu den ältesten Lebensmitteln der Welt, die Butterherstellung existiert schon seit mehr als 6.000 Jahren. Ungeschlagen ist Butter auch als Geschmacksträger, hier können Margarine sowie eine Reihe anderer Streichfette, was den unverwechselbaren Geschmack betrifft, nicht mithalten.

Um die Eingangsfrage gleich zu beantworten: Butter ist per se nicht ungesund, im Gegenteil sie enthält sogar eine Vielzahl wertvoller Nährstoffe sowie die beliebten und gesunden Omega-3-Fettsäuren. Daneben warten in der Butter allerdings auch gesättigte Fettsäuren, auf die in der bewussten Ernährung gerne verzichtet wird, wobei einigen von ihnen wichtige Aufgaben in der Nährstoffverwertung zukommen.

Vor allen Dingen hat Butter aber eine hohe Kaloriendichte, weshalb sie auch als Dickmacker gilt. 100 g Butter weisen einen Brennwert von 3.100 kj oder 740 kcal auf. Die Menge macht es bei der Butter. Wer an Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit hohem Blutdruck und hohen Cholesterin-Werten oder Übergewicht leidet, der sollte mit Butter sparsam umgehen und sie des Öfteren durch fettreduzierte Alternativen ersetzen.

Wissenswertes über die Butter

Butter ist ein tierisches Produkt und wird in erster Linie aus dem Fett oder Rahm der Kuhmilch gewonnen, sie lässt sich aber auch aus Schafs- und Ziegenmilch herstellen.

In 100 g Butter verteilen sich 83,2 g Fett, 15,32 g Wasser, 0,67 g Proteine und 0,6 g Kohlendhydrate. Unterschieden wird in Süssrahmbutter, Sauerrahmbutter, mildgesäuerte Butter, Halbfettbutter (fettreduziert), Rohmilchbutter (aus pasteurisierter Rohmilch). Butter enthält nur 0,1 bis ca. 1 g Lactose und kann daher von Menschen mit einer Lactoseintoleranz verzehrt werden. Im Handel findet sich auch lactosefreie Butter.

Wertvolle Inhaltsstoffe der Butter: Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente

Butter enthält wichtige Vitamine wie Vitamin A, Beta-Carotin, Vitamin B2, B3, B5, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E und Vitamin K. Vitamin A stärkt das Immunsystem, Knochen und Zähne, verbessert die Sehfunktionen, hält die Haut elastisch, verlangsamt den Alterungsprozess, beugt Hautinfektionen und Aknebildung vor und ist wesentlich für das Muskelwachstum von Kindern und Jugendlichen.

Ebenso unerlässlich sind die genannten B-Vitamine, die sich vielfach positiv auf Blutbildung, Energiegewinnung, Nervenzellen, Sauerstoffversorgung, Muskelgesundheit und psychisches Wohlbefinden auswirken. Vitamin C ist ein Allrounder für das Immunsystem, die Kollagenbildung, gut funktionierende Blutgefäße.

Das Zellschutzvitamin E fängt freie Radikale, die allen Zellen schaden können. Vitamin K ist wertvoll für den Knochenstoffwechsel und die Blutgerinnung. Die Mineralstoffe Calcium, Fluor, Kalium, Magnesium, Natrium, Phosphor und Zink sowie die essentiellen Spurenelemente Jod und Selen sind ebenfalls in Butter vertreten.

Buttersäure – was hat es auf sich mit diesem Superfood?

In Butter finden sich sowohl gesättigte und einfach oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren, von denen die Mehrzahl für den menschlichen Körper eher gesundheitsfördernde Wirkungen zeigt. Schon länger ist bekannt, dass gesättigte Fettsäuren nicht zwangsläufig der Gesundheit schaden, wie lange angenommen. Bestimmte, gesättigte Fettsäuren übernehmen bedeutende Aufgaben. Gesättigte Fettsäuren sind in Butter zu 60 % vertreten.

Die so genannten kurz- und mittelkettigen, gesättigten Fettsäuren werden für die Energieversorgung der Darm- und Leberzellen benötigt. Zu den kurz- und mittelkettigen, gesättigten Fettssäuren zählt die leicht verdauliche Buttersäure, die etwa 4 Prozent des Butterfettes ausmacht.

Buttersäure für die Darmschleimhaut

Buttersäure soll nach neuesten Erkenntnissen entzündungshemmende Eigenschaften aufweisen, die chronischen Entzündungsprozessen vorbeugen, die wiederum zu einer Reihe von Erkrankungen wie Diabetes, Schlaganfall, Herzinfarkt, chronische Darmerkrankungen führen können. Diese entzündungshemmenden Eigenschaften wirken direkt an der Darmschleimhaut, deren Zellen die Buttersäure auch zur Regulation der Darmschleimhaut sowie zur Bildung der Barriere-Verbindungen an der Darmschleimhaut benötigen, damit Keime, Bakterien, Giftstoffe und Krankheitserreger nicht ins Blut gelangen können.

Eine durchlässige Darmschleimhaut wird als „Leaky-Gut-Syndrom“ bezeichnet. Buttersäure kann helfen, die Darmschleimhaut zu regenerieren und auch bei anderen chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa heilend wirken.

Langkettige, gesättigte Fettsäuren sorgen für den Aufbau von Energiereserven. Bei zu hohem Konsum kann das allerdings zu unerwünschten Fettpölsterchen führen.

Langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, als Omega-3-Fettsäuren bezeichnet, stärken das Herz-Kreislauf-System und sorgen für einen funktionalen Stoffwechsel. Weiterhin sollen die zweifach ungesättigten Fettsäuren oder Linolsäuren (Omega-6-Fettsäuren) in Butter erwähnt werden, die Cholesterin senken und der Arteriosklerose vorbeugen können.

Zu den ungesättigten Fettsäuren gehören auch die Transfettsäuren, die chemisch verändert und somit alles andere als gesund sind. Sie erhöhen einerseits das Gesamtcholesterin, andererseits das schädliche LDL-Cholesterin und reduzieren das gute HDL-Cholesterin. Dies kann bei hoher Aufnahme dieser Transfettsäuren das Risiko einer koronaren Herzkrankheit erhöhten.

Butter selbst enthält ebenfalls Cholesterin – So finden sich in 10 g Butter 24 mg Cholesterin, das der Körper zur Hälfte aufnehmen kann. Da bis zu 300 mg Cholesterin täglich aus der Nahrung aufgenommen werden können, ist hier der Wert bei moderatem Genuss weniger relevant.

Fazit: Butter in Maßen ist durchaus gesund

Der gesundheitliche Wert von Butter beschäftigt die Wissenschaft. So können verschiedene Studien althergebrachte Annahmen, die Butter als ungesund darstellen, heute widerlegen. In Untersuchungen zeigte sich, dass sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch den Genuss von Butter nicht erhöht und sogar durch die hohe Kaloriendichte nicht automatisch Fettleibigkeit begünstigt wird. Ein normaler Butterkonsum kann zudem das Risiko für die Diabetes-Typ-2-Erkrankung reduzieren.

Unterm Strich darf Butter zu einer gesunden Ernährung dazu gehören, wenn sie maßvoll verwendet wird. Die empfohlene tägliche Menge liegt bei 30 g, das entspricht etwa 1-2 EL. Wer mit chronischen Herz-Kreislauferkrankungen zu kämpfen hat und unter Übergewicht leidet, sollte die Menge anpassen.

Zu beachten ist allerdings, dass Butter und Butterreinfette in verarbeiteten Lebensmitteln schnell die Tagesdosis überschreiten können. Daher ist es wichtig, diese Mengen miteinzukalkulieren, was voraussetzt, dass die Angaben auf den Verpackungen gelesen werden.

Weiterhin spielt die Qualität der Butter eine wesentliche Rolle. Zu bevorzugen ist Butter aus biologischer Landwirtschaft, die eine größere Menge an Omega-3-Fettsäuren aufweist. Das ist der Weidehaltung der Tiere zu verdanken, die sich von Gras ernähren.