Gicht – die schmerzhafte Wohlstandskrankheit

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Gicht ist eine Form der Arthritis, die von Fachleuten auch als „Hyperurikämie“ bzw. „sekundäre Hyperurikämie“ bezeichnet wird und durch heftige Schmerz-attacken gekennzeichnet ist. Von Gicht sind vor allem ältere Menschen betroffen, die Erkrankung kann aber auch bei Jüngeren auftreten.

Schmerzen sind typisch für Gicht

Symptome der Erkrankung sind Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken, vor allem in den Zehen. Die Schmerzen treten häufig nachts oder in den frühen Morgenstunden auf und können so stark sein, dass Betroffene nicht in der Lage sind, ihr Bett zu verlassen. Die Schmerzen werden durch Anschwellungen der Gelenke verursacht, die aufgrund der Ablagerung von Harnsäuresalzen entstehen.

Gicht kann zu schweren Folgeerkrankungen führen, wenn sie nicht richtig behandelt wird. Dazu gehören Nierenschäden, Herzerkrankungen und Gelenkzerstörung, was zu einer Muskelschwäche und eingeschränkten Beweglichkeit führt.

Um diese Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig, die Symptome der Erkrankung frühzeitig zu erkennen und eine Behandlung zu beginnen.

Erhöhter Harnsäurespiegel

Gicht wird durch einen erhöhten Harnsäuregehalt im Blut verursacht. Harnsäure ist ein Abfallprodukt des Stoffwechsels, das normalerweise über die Nieren ausgeschieden wird. Wenn der Körper zu viel Harnsäure produziert oder die Nieren nicht richtig funktionieren, kann sich die Harnsäure im Blut anreichern.

Es kommt zu scharfkantigen Harnsäurekristallen, die als Auslöser der Gichtanfälle wirken, indem sich diese besonders in Gelenken, Sehnen und Schleimbeuteln ablagern und dort stechende schmerzhafte Entzündungen auslösen, die sich als Gichtanfälle äußern.

Risikofaktoren bei Gicht

Neben den klassischen Risikofaktoren für Gicht, wie etwa Übergewicht, hoher Blutdruck, Rheuma, Arthrose oder ein erhöhter Harnsäurespiegel, gibt es einige weitere Faktoren, die die Entstehung von Gicht begünstigen.

Dazu gehören zum Beispiel bestimmte Medikamente können das Risiko für Gicht erhöhen, insbesondere solche, die den Blutdruck senken oder die Nierenfunktion beeinträchtigen. Auch eine ungesunde Ernährung kann das Risiko für Gicht erhöhen.

So sind zum Beispiel Lebensmittel, die reich an Purinen sind, ein Risikofaktor für die Erkrankung. Purine sind chemische Verbindungen, die in vielen Lebensmitteln vorkommen und zur Bildung von Harnsäure beitragen. Lebensmittel, die reich an Purinen sind, sind zum Beispiel Fleisch und Innereien, Fisch und Alkohol.

Ein ungesunder Lebensstil ist ebenfalls ein Risikofaktor für Gicht. So kann Bewegungsmangel dazu führen, dass sich Harnsäure im Körper ansammelt und so zur Erkrankung beiträgt. Auch Stress kann das Risiko für Gicht erhöhen. Stress führt nämlich oft zu einer ungesunden Ernährung und einem ungesunden Lebensstil, was wiederum das Risiko für die Erkrankung erhöht.

Wie wird Gicht behandelt?

Die Behandlung der Gicht zielt in erster Linie darauf, den Harnsäuregehalt im Körper zu senken. Dies umfasst in der Regel Medikamente, die den Harnsäurespiegel im Blut senken.

Die häufigsten Medikamente gegen Gicht sind Allopurinol und Colchicin. Allopurinol hemmt die Produktion von Harnsäure im Körper, sodass der Harnsäurespiegel gesenkt wird. Colchicin wirkt entzündungshemmend und lindert so die Schmerzen bei Gichtanfällen. Da Colchicin den Harnsäurespiegel jedoch nicht senkt, dauert es einige Stunden bis Tage, bis die Schmerzlinderung spürbar wird.

Gichtfreundliche Ernährung

In den meisten Fällen kann allein mit einer gesunden Ernährung viel erreicht werden. Als erste Maßnahme bei Gicht ist es daher ratsam, sich an eine spezifische Diät zu halten – gleichzeitig sollte die Flüssigkeitsaufnahme erhöht werden.

Aber was genau sollte man jetzt essen und was meiden?

Prinzipiell gilt: Viele Gemüse- und Obstarten, Vollkornprodukte und fettarme Milchprodukte sind empfehlenswert. Auf purinreiche Lebensmittel wie Innereien, Pilze, Hülsenfrüchte, bestimmte Fische (z. B. Hering, Makrele und Thunfisch), Meeresfrüchte, Fleischextrakte und Fleisch und Konserven sollte man allerdings verzichten.

Auch viele Getränke können bei Gicht schaden. Alkohol kann den Harnsäuregehalt im Blut erhöhen, was zu Schmerzen und Entzündungen führen kann. Darüber hinaus enthalten viele Softdrinks auch viel Zucker oder Koffein, was auch zu Entzündungen führen kann. Wenn Sie an Gicht leiden, sollten Sie daher alkoholische Getränke meiden oder zumindest deutlich reduzieren und stattdessen Wasser trinken.

Obwohl es schwer sein kann, bestimmte Lebensmittel nicht mehr zu essen – es lohnt sich definitiv! Durch das Meiden der obengenannten Lebensmittel und die Einnahme gesunder Alternativen können Sie nachweislich die Symptome von Gicht verbessern und den Ausbruch neuer Attacken vermeiden.

Mit Vitamin C und Vitamin B Gichtattacken reduzieren

Es gibt bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, die helfen können, den Harnsäurespiegel zu senken. Zum Beispiel kann Vitamin C den Körper dabei unterstützen, Harnsäure abzubauen. Weitere Ergänzungsmittel sind B-Vitamine (die helfen können, Entzündungen zu reduzieren) sowie Magnesium (das hilft beim Abbau von Harnsäure).

Es ist jedoch immer ratsam vor der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels oder anderer Medikamente den Rat eines Arztes oder Ernährungswissenschaftlers einzuholen.

Stressabbau, Muskelaufbau und Übergewicht abbauen

Stressabbau-Techniken können helfen, den Zustand bei Gicht zu verbessern. Yoga oder autogenes Training wirken entspannend und stärken die Muskeln des Rumpfes. Auch Meditation ist ein effektives Mittel gegen Stress. Durch regelmäßige Entspannungsübungen können Betroffene ihr Wohlbefinden verbessern und Stress abbauen, was die Symptome von Gicht lindern kann.

Darüber hinaus ist es wichtig, regelmäßig körperlich zu trainieren, um Muskeln aufzubauen und das Gewicht im Rahmen zu halten oder sogar abzunehmen. Dadurch wird die Belastung der Gelenke reduziert.