Gesunde Abwehr mit Beta-Glucan aus Heilpilzen: So fördern Sie Immunsystem und Darm

Beta-Glucan ist ein Polysaccharid (Mehrfachzucker) und hat sich in vielen Tests und Studien als eine erfolgreiche Substanz im Bezug auf die Immunstärkung und die Unterstützung der Heilung bei vielen Krankheitsbildern, wie Krebs, Stoffwechselproblemen und zur Hautgeneration herausgestellt. Es ist heute vorwiegend als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Pulver oder Extrakten erhältlich, wird aber auch in Cremes, besonders zur Gesichtspflege, verwendet. Es wirkt vielen Krankheiten entgegen und beugt vor. Beta-Glucan kommt in den Zellwänden der gewöhnlichen Bäckerhefe, in Getreide, wie Gerste, Hafer und Roggen, aber auch in Pilzen vor.

 

Beta Glucan in Heilpilzen

Pilze, die Bestandteile und Wirkstoffe enthalten, denen eine positive Wirkung auf den menschlichen Organismus und das Immunsystem zugesprochen werden, tragen auch den Namen Heil- oder Vitalpilze. Viele dieser Heilpilze enthalten, neben Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, auch die intelligenten Beta-Glucane. Es gibt allerdings keinen Heilpilz, der ausschließlich Beta-Glucan enthält. Der Anteil der Polysaccharide kann von Pilz zu Pilz variieren, weshalb sich auch die Anwendung des jeweiligen Pilzextraktes nach dem Gehalt des Beta-Glucan richtet.

Das aus Heilpilzen extrahierte Beta-Glucan kann viele Zellen des Immunsystems positiv beeinflussen. Gerade Zellen, die für die Abwehr und die Vernichtung von schädlichen Viren, Bakterien und Krankheitserregern verantwortlich sind, werden durch Beta-Glucan gebildet oder aktiviert, so dass sie noch schneller auf mögliche Bedrohungen reagieren können. Aber auch die Bildung der weißen Blutkörperchen, die aus T- und B-Lymphozyten bestehen, wird unterstützt. Interferon ist ein wichtiger Botenstoff des Immunsystems, der Eindringlinge abwehrt. Durch Beta-Glucan aus Heilpilzen wird dieser Botenstoff freigesetzt.

Die Wirkung von Heilpilzen im Allgemeinen ist keine neue Errungenschaft. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden Heilpilze seit jeher eingesetzt, die Behandlung von Krankheitssymptomen und die Immunstärkung mit Heilpilzen hat sogar einen eigenen Namen: die Mykotherapie.

Wissenschaftler haben in den letzten Jahrzehnten verstärkt bestimmte Wirkstoffe besonders untersucht und sind dabei auch auf die erstaunlich immunstimulierenden Beta-Glucane in den Heilpilzen gestoßen. Gerade Heilpilze aus dem asiatischen und amerikanischen Raum zeigten dabei ihr Potential im Hinblick auf die Krebsbehandlung und haben so einen kleinen Meilenstein für die alternative und nicht chemische Krebstherapie gelegt.

 

Austernpilz, Cordyceps und Co.

Das Besondere an Heilpilzen, die zur Behandlung mit Beta-Glucan eingesetzt werden, ist häufig die kombinierte Wirkweise der unterschiedlichen Pilzbestandteile. Neben der immunstimulierenden Wirkung, können die Inhaltsstoffe auch antibakterielle und antivirale Eigenschaften vorweisen. So schützen diese Substanzen gleich in mehrfacher Hinsicht. In der Praxis können auch die Extrakte unterschiedlicher Heilpilze miteinander kombiniert sein, aber nur, wenn sie von versierten Fachleuten, die sich damit auskennen, zusammengestellt werden. Heilpraktiker mit Fachwissen in der Traditionellen Chinesischen Heilmedizin sind hier eine gute Anlaufstelle.

Die Menge der Heilpilze, die weltweit gedeihen, ist enorm groß, aber nicht alle kommen auch für eine Beta-Glucan Behandlung in Frage. Die wichtigsten Heilpilze mit Beta-Glucan sind Austernpilz, Cordyceps, Coriolus, Hericium, Judasohr, Maitake, Mandelpilz, Reishi, Shiitake und der Schopftintling.

Der Austernpilz zeichnet sich durch seine antitumorale Wirkung bei Prostatakrebs aus und beugt der Entstehung von Arteriosklerose vor. Er reguliert das Cholesterin.

Cordyceps, auch als chinesischer Raupenpilz bekannt, ist ein Energiespender der besonderen Art und versorgt den Organismus mit neuer Kraft. Seine Wirksamkeit bezieht sich auf Depressionen, Antriebsschwäche, Erschöpfung, Burnout und die Regeneration nach großen Anstrengungen, z.B. Sport. Auch eine aphrodisierende Wirkung wird dem Pilz nachgesagt.

Der Heilpilz Schmetterlingstramete oder Coriolus kommt besonders in der alternativen Krebstherapie zum Einsatz und ist wegen seiner nachgewiesenen tumorhemmenden und immunstimulierenden Eigenschaften durch die enthaltenden Polysaccharide in das Interesse gerückt. Die tumorhemmende Wirkung zeigte sich in der Vergangenheit bei zahlreichen Krebsarten, darunter Lungenkrebs, Prostatakrebs, Magenkrebs oder Brustkrebs. Auch die Bildung von Metastasen kann gestoppt werden.

Der Hericium ist für seine cholesterinsenkenden Eigenschaften bekannt, er hilft zudem beim Entschlacken und unterstützt beim Abnehmen. Gleichzeitig enthält er viele Nährstoffe, die zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung beitragen.

Der Judasohr Heilpilz, den viele als Mu-Err Pilz in asiatischen Speisen kennen, zeigt sich für die Stärkung des Immunsystems als sehr effektiv. Mit seinen Anteilen an Zink und Silizium bietet er dem Körper wichtige Mineralbausteine und verbessert die Durchblutung. Auch als vorbeugende Maßnahme gegen Schlaganfälle und Herzinfarkte hat dieser Pilz sich einen guten Namen gemacht.

Zu den oft genannten Pilzen im Zusammenhang mit Beta-Glucan gehört der Maitake Pilz. Zahlreiche Studien belegen die Erfolge in der Behandlung von verschiedenen Krebsarten und bescheinigen dem Pilz auch die Wirksamkeit bei einem erhöhten Cholesterinspiegel oder Bluthochdruck. Er wirkt immunstärkend und aktiviert die Abwehrzellen. Auch im Bezug auf die HIV Erkrankung hat sich herausgestellt, dass der Krankheitsausbruch nach der Infektion verzögert werden kann.

 

Expertenwissen gefragt

Allen Heilpilzen ist gleich, dass die Inhaltsstoffe sowohl anregend als auch beruhigend wirken können. Der Umgang mit Heilpilzen, Extrakten und anderen Zubereitungen ist im asiatischen Raum versiert, das bedingt schon die Jahrtausende alte Tradition der Heilmedizin. Nur durch die richtige Auswahl der Pilze kann ein gezielter Einsatz erfolgen. Kombinationen unterschiedlicher Heilpilze sind nicht selten. Nur Experten auf diesem Gebiet kennen sich hier aus. Heilpraktiker in Deutschland beschäftigen sich mit diesem Thema auch, doch sollte man sich vor Scharlatanen hüten, die eher auf das eigene, finanzielle Wohl bedacht sind, als auf die Gesundheit des Patienten.

Wer sein Immunsystem mit Beta-Glucan stärken, zahlreichen Krankheiten vorbeugen und die Heilung unterstützen möchte, der sollte auf Pilzextrakte und Pilzpräparate aus der Apotheke zurückgreifen. Viele Heilpilzpülverchen werden zwar stark beworben und sind auch im Supermarkt um die Ecke erhältlich, aber die Wirksamkeit kann hier durchaus in Frage gestellt werden. Denn nicht überall, wo Beta-Glucan drauf steht, ist auch der richtige Anteil bzw. die richtige Zusammensetzung für eine Wirksamkeit enthalten. Extrakte sind die bessere Wahl, bei den frei verkäuflichen Präparaten. Diese sind sehr häufig als Kapseln oder Tropfen erhältlich.

Experten und Gesundheitsfachleute, die sich intensiv mit Heilpilzen beschäftigen, raten dem Laien von der eigenmächtigen Suche in der Natur ab. Die Verwechslungsgefahr der Pilze ist nicht unbedeutend und schnell kann ein giftiger Pilz im Korb landen, der einem Heilpilz eben zum Verwechseln ähnlich sieht. Die Zubereitung von frischen Pilzmahlzeiten aus Heilpilzen mit Beta-Glucan erfordert Aufmerksamkeit. Es genügt nicht, die Pilze zu waschen, zu schneiden und zu garen. Nur durch einen Heißwasserextrakt können die wirksamen Bestandteile aus dem Heilpilz gewonnen werden. Die Pilze werden in Wasser gekocht, die eigentlichen Wirkstoffe befinden sich dann im Kochwasser.

Heilpilze sind heute vorwiegend Zuchtpilze, die in Laboren herangezogen werden, um schädliche Substrate aus der Erde zu vermeiden.

 

Vorteile von Beta-Glucan für das Immunsystem

Beta-Glucan ist vor allem für seine immunstimulierenden Eigenschaften bekannt. Es bindet an bestimmte Rezeptoren auf den Immunzellen, insbesondere an Makrophagen, Neutrophile und natürliche Killerzellen, und aktiviert diese Zellen zur Abwehr von Krankheitserregern. Diese Immunzellen sind Teil der angeborenen Immunabwehr und helfen, Viren, Bakterien und andere schädliche Substanzen abzuwehren. Studien zeigen, dass Beta-Glucan die Reaktionsfähigkeit des Immunsystems verbessern kann, was dazu beiträgt, Infektionen schneller abzuwehren.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Beta-Glucan als sogenanntes „biologisches Antwortmodifikator“ fungiert. Das bedeutet, dass es das Immunsystem nicht künstlich hochfährt, sondern nur aktiviert, wenn eine Bedrohung besteht. Dadurch wird das Immunsystem nicht überlastet und bleibt in einer natürlichen Balance. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig, da sie das Risiko einer Überreaktion des Immunsystems, wie sie bei Allergien oder Autoimmunerkrankungen auftritt, minimiert.

 

Cholesterinsenkende Wirkung

Beta-Glucan aus Hafer und Gerste ist bekannt für seine cholesterinsenkende Wirkung. Der lösliche Ballaststoff bindet sich im Darm an Gallensäuren, die zur Verdauung von Fetten notwendig sind. Da die Gallensäuren an das Beta-Glucan gebunden werden, kann der Körper sie nicht wiederverwenden und muss neue Gallensäuren produzieren, wofür Cholesterin aus dem Blut verwendet wird. Dieser Prozess senkt den Cholesterinspiegel im Blut und kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren. Studien haben gezeigt, dass der tägliche Verzehr von etwa 3 Gramm Beta-Glucan aus Hafer dazu beitragen kann, den LDL-Cholesterinspiegel (das „schlechte“ Cholesterin) um 5 bis 10 Prozent zu senken.

Darüber hinaus verlangsamt Beta-Glucan die Aufnahme von Glukose in den Blutkreislauf, was dazu beitragen kann, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Dies ist besonders wichtig für Menschen mit Diabetes oder für solche, die das Risiko einer Insulinresistenz senken möchten. Die Fähigkeit, die Glukoseaufnahme zu regulieren, macht Beta-Glucan zu einem wertvollen Nahrungsbestandteil für Diabetiker und Menschen, die ihr Risiko für Stoffwechselerkrankungen reduzieren möchten.

 

Unterstützung der Darmgesundheit

Beta-Glucan hat eine präbiotische Wirkung, das heißt, es dient den „guten“ Darmbakterien als Nahrung und fördert ihr Wachstum. Diese Bakterien sind für eine gesunde Darmflora unerlässlich, die wiederum das Immunsystem stärkt und Entzündungen im Körper reguliert. Eine gesunde Darmflora kann das Risiko von Darmerkrankungen verringern und die allgemeine Verdauung unterstützen. Beta-Glucan trägt durch die Bildung einer gelartigen Substanz im Darm zur regelmäßigen Darmbewegung bei und kann Verstopfung verhindern. Diese gelartige Struktur bindet zudem Wasser, was den Stuhl weicher macht und die Ausscheidung erleichtert.

 

Beta-Glucan und Krebsvorsorge

Ein weiterer vielversprechender Bereich der Beta-Glucan-Forschung ist die mögliche Rolle in der Krebsvorsorge und -therapie. Studien haben gezeigt, dass Beta-Glucan möglicherweise das Wachstum bestimmter Krebszellen hemmen und die Wirksamkeit bestimmter Krebstherapien verbessern kann, indem es die Immunreaktion des Körpers stärkt. Beta-Glucan stimuliert die Aktivität der sogenannten natürlichen Killerzellen, die eine wichtige Rolle bei der Zerstörung von Krebszellen spielen. Es gibt Hinweise darauf, dass eine Kombination von Beta-Glucan mit bestimmten Krebsbehandlungen die Heilungschancen verbessern kann, wobei noch weitere Forschung erforderlich ist, um den Mechanismus genau zu verstehen.

 

Mandelpilz als Krebsmedikament in Japan

Der Top-Heilpilz, der Mandelpilz oder auch ABM (Agaricus blazei murill), ist auf dem Gebiet der Krebsbehandlung ein wichtiges Therapieinstrument. Durch seinen großen Anteil an Beta-Glucanen geben die Makrophagen im Körper Vollgas und vernichten Schädlinge, die wiederum dem Krebs einen Nährboden geben könnten. Chemotherapie wird laut Studienergebnissen besser vertragen. In Japan kommen Beta-Glucan Extrakte aus dem Mandelpilz auch als zugelassenes Krebsmedikament zum Einsatz.

Auch die aus dem Reishi Pilz gewonnenen Beta-Glucane gehören zu den in Japan zugelassenen Krebsmedikamenten, da dieser Pilz sich, wie der Mandelpilz, durch die hohe Anzahl an Polysacchariden auszeichnet. Er stärkt die Immunabwehr und regt die körpereigenen Killerzellen an. Weiterhin hat er eine entspannende und Schlaf fördernde Wirkung, er ist auch gegen Allergien, wie Heuschnupfen oder Asthma und Hautreizungen hilfreich.

 

Anwendung und Sicherheit

Beta-Glucan ist für die meisten Menschen gut verträglich und kann sicher als Bestandteil einer gesunden Ernährung oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden. Menschen mit einem empfindlichen Verdauungssystem sollten jedoch vorsichtig mit der Dosierung beginnen, da Beta-Glucan in hohen Mengen Blähungen oder ein Völlegefühl verursachen kann. Bei bestimmten Autoimmunerkrankungen sollte vor der Einnahme von hoch dosierten Beta-Glucan-Präparaten ein Arzt konsultiert werden, da die immunmodulierende Wirkung möglicherweise Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben könnte.

 

Disclaimer: Die Informationen in diesem Artikel ersetzen nicht die professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt. Jegliche Entscheidungen, die auf den präsentierten Informationen basieren, liegen in der Verantwortung des Lesers und sollten stets in Absprache mit einem medizinischen Fachpersonal getroffen werden.