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Ein Frühstück mit einem Glas Multivitaminsaft, einem Vollkornbrötchen und honiggesüßtem Müsli – ein so gesunder Start in den Tag kann doch eigentlich nur Gutes bringen. Tatsächlich aber bringt so ein Frühstück vielen Menschen einen Tag voller Bauchschmerzen, festsitzenden Blähungen und einen Kopf voll mit Gedanken: was habe ich denn jetzt schon wieder Falsches gegessen?
Auslöser für diese Beschwerden, die oft jahrelang mit ‚herumgeschleppt’ und nicht erkannt werden, ist die sogenannte Fructosemalabsorption, bei der Fruchtzucker nicht vertragen wird. Obwohl Obst und Gemüse als ein Inbegriff gesunder Ernährung gelten, schadet der Verzehr den betroffenen Personen mehr als dass er ihnen nutzt.
Gestörte Kohlenhydrataufnahme
Entsprechend dem WHO-Klassifikationssystem ICD-10 handelt es sich bei einer Fructoseintoleranz um eine Störung der Kohlenhydrataufnahme. Bei dieser Stoffwechselstörung kann der Fruchtzucker nicht in genügend hohem Maße aufgenommen werden.
Da die Aufnahme von Fructose verlangsamt ist, kommt es zu einer hohen Konzentration im Darm. Durch Darmbakterien wird die Fructose vor allem im Dickdarm zu Kohlendioxid und Wasserstoff umgewandelt.
Wenn ein Obstsalat zum Albtraum wird
Besonders in den Sommermonaten, wenn süße Früchte verlockend in den Supermärkten ausliegen, ist es für Personen mit einer Fructoseintoleranz besonders schwer, einkaufen zu gehen. Denn sie können die leckeren Früchte nur betrachten, nicht jedoch essen.
Ein leckerer Erdbeerbecher bleibt für viele Betroffene ein Traum. Erfüllt man sich ihn trotzdem, wird er schnell zum Albtraum mit teilweise sehr unangenehmen und schmerzhaften Folgen.
Fructoseintoleranz oft nicht erkannt
Dass es Menschen gibt, die eine Unverträglichkeit auf Fructose haben, ist im Allgemeinen immer noch ziemlich unbekannt. Dabei gehen Experten davon aus, dass etwa 30 Prozent der Bevölkerung von dieser Erkrankung betroffen sind, es viele von ihnen allerdings gar nicht wissen. Tatsächlich durchlaufen viele Betroffene jahrelange Odysseen mit teilweise sehr großen Einschränkungen ihrer Lebensqualität.
Patienten sehen sich dann häufig mit Verlegenheitsdiagnosen „Reizdarm“ oder „psychische Ursachen“ konfrontiert. Diese Fehldiagnosen stellt der Betroffene dann meistens erst einige Jahre oder Jahrzehnte später fest, wenn eine Fructosemalabsorption diagnostiziert wird.
Kinderärzte und Gastroenterologen kennen sich am ehesten mit der Fructoseintoleranz aus. Denn in diesen Praxen sind häufiger Patienten mit unerklärlichen Verdauungsstörungen und immer wiederkehrenden Bauchschmerzen und Durchfällen anzutreffen.
Hinweise erkennen und ernstnehmen
Fructosehaltiges Obst und Gemüse führt bei den meisten Personen zu Problemen im Verdauungstrakt. Wenn bei Kindern nach dem Verzehr von Fructose Bauchschmerzen auftreten, kann dies ein Alarmsignal sein. Auch in vielen Fertigbreien ist übrigens enthalten, sodass auch Gläschenkost nur mit Widerwillen gegessen wird.
Eine derartige Aversion kann ein erster wichtiger Hinweis auf eine Fructoseintoleranz sein, der unbedingt ernst genommen werden muss. Im Umkehrschluss kann bei einer fehlenden Aversion jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass keine Intoleranz vorliegt.