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Umckaloabo, die afrikanische Bezeichnung für schweren Husten, hat sich als Begriff für den so genannten Pelargonienwurzelextrakt eingebürgert, der wirksam bei Atemwegsinfekten wie Bronchitis und Erkältung eingesetzt wird. Der Wurzelauszug ist als pflanzlicher Arzneistoff zur Therapie der akuten Bronchitis zugelassen. Er wird auch zur allgemeinen Immunstärkung angewandt.

Streng genommen ist Umckaloabo heute der Handelsname für ein Fertigarzneimittel aus dem standardisierten Extrakt, der aus der Wurzel der südafrikanischen Kapland-Pergonie (Pelargonium sidoides) gewonnen wird. Eine weitere Handelsbezeichnung in Deutschland ist Pelargonium-ratiopharm, in Österreich findet sich die Arznei unter den Namen Pelacur und Kaloba.

In der traditionellen südafrikanischen Medizin gilt die Kapland-Pelargonie aus der Familie der Storchschnabelgewächse als Arzneipflanze. Sie kann zwischen 20 und 80 cm Höhe erreichen und gedeiht in Höhenlagen bis zu 2.000 m. In der knollenartigen Wurzel, die auch als afrikanische Umckaloabowurzel bezeichnet wird, finden sich die heilsamen Wirkstoffe.

Inhaltstoffe und deren besondere Wirkweisen

In der Wurzel der Kapland-Pergonie sind Cumarine, Flavonoide, Poyphenole, Gerbstoffe (Proanthocyanidin) sowie in geringem Anteil ätherische Öle enthalten. Cumarine als sekundäre Pflanzenstoffe hemmen die Blutgerinnung, weshalb sie auch als Arzneistoffe eingesetzt werden. Die Flavonoide aus der Gruppe der Polyphenole zählen ebenso zu den sekundären Pflanzenstoffen, sie übernehmen antioxidative Aufgaben im menschlichen Körper und schützen somit die Zellen. Gerbstoffe sind bekannt für ihre entzündungshemmenden, wundheilenden und blutstillenden Eigenschaften. Ätherische Öle wirken gegen Viren, Bakterien, Pilze und Entzündungen.

Anwendungsgebiete und Heilwirkung

Der konzentrierte Wurzelauszug bietet die Wirkstoffe in einer wirksamen Kombination zur Aktivierung des Immunsystems sowie zur Behandlung von Bronchitis und Erkältung in leichteren Verlaufsformen.

Die Anfänge der Heilwirkung des Pelargonien-Wurzelextraktes gehen auf den Engländer Charles Henry Stevens zurück. Aufgrund seiner Tuberkulose reiste er nach Südafrika, um im dortigen Klima zu genesen. Dort stieß er durch die Einheimischen auf den Sud der Pelargonien-Wurzel, der seine Lungenerkrankung heilte. Daraufhin wurde der Wurzel-Sud bei Tuberkulose-Erkrankten erfolgreich eingesetzt.

Die lindernde Wirkung des Wurzelextraktes ist für leichte, akute Bronchitisformen, Halsschmerzen sowie Erkältungen und Schnupfen belegt. Er regt die Flimmerhärchen in den Bronchien an, Schleim zu transportieren, so dass dieser abgehustet werden kann. Weiterhin stärkt er das Immunsystem, damit es weniger anfällig für Viren und Bakterien ist bzw. sie effektiv bekämpfen kann.

Anwendungsarten und Darreichungsformen

Verwendet und angeboten werden die geschnittene Pelargonienwurzel zur Bereitung von Tee sowie die Wurzelextrakte in Form von Tropfen, Saft oder Tabletten. In Deutschland sind die Fertigarzneimittel apothekenpflichtig. Der Extrakt ist zur Behandlung der akuten Bronchitis bei Kindern ab einem Jahr und Erwachsenen zugelassen. Bei Kindern unter 6 Jahren ist die Anwendung nur nach Rücksprache mit dem Arzt angeraten.

Nicht empfohlen wird die Anwendung bei gleichzeitiger Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten, bei erhöhter Blutungsneigung, Leber- und Nierenerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, in Schwangerschaft und Stillzeit. Als gelegentliche bis seltene Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden, eine Erhöhung der Leberwerte, leichtes Zahnfleisch- oder Nasenbluten, Hautausschlag, Nesselsucht genannt, sehr selten kann es auch zu schweren allergischen Reaktionen kommen. Die empfohlene Dosierung sollte nicht überschritten werden. Die maximale Behandlungsdauer liegt bei drei Wochen plus etwa drei Tage, um Rückfälle zu vermeiden.

Bei Reaktionen wie Gelbfärbung der Haut, Hautrötungen mit Juckreiz, Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit sollte umgehend ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden. Tritt nach einer Woche keine Besserung ein oder zeigt sich anhaltendes Fieber, Atemnot oder blutiger Auswurf gilt ebenso der unverzügliche Arztbesuch.