Als bewährtes Hausmittel hat der Spitzwegerich (Plantago lanceolata), der zu den Wegerichgewächsen gehört, seit jeher einen hohen Stellwert. Sehr bekannt ist die Pflanze zur Behandlung von Husten und Lungenerkrankungen. Sie ist weit verbreitet in unseren Breiten, wächst auf trockenen Wiesen und Feldern, auf Schuttplätzen und am Wegesrand. Die braun-weißlichen Blüten bilden sich ährenförmig an langen Stielen aus, die von den Blättern rosettenartig umrandet werden.

Als Heilkraut ist der Spitzwegerich heute wie damals ein effektives Mittel gegen Husten, Bronchial- und Lungenleiden, Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut, zur Blutreinigung, zur Behandlung von frischen Verletzungen und schlecht heilenden Wunden, bei Insektenstichen.

Inhaltstoffe und deren besondere Wirkweisen

Bedeutende Inhaltsstoffe des Spitzwegerichs, die bioaktiv und gesundheitsfördernd wirken, sind Schleimstoffe, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Kieselsäure, das Glykosid Aucubin, Vitamin C, B-Vitamine, Kalium und Zink.

Schleimstoffe, Kieselsäure, das Glykosid Aucubin und Vitamin C wirken im menschlichen Körper entzündungshemmend und teilweise antibakteriell. Die reizlindernde Wirkweise der Schleimstoffe beruhigt bei Katarrhen und Husten. Bitterstoffe fördern die Produktion von Speichel und Verdauungssäften. Gerbstoffe haben eine zusammenziehende (adstringierende) Wirkung auf die Schleimhäute. B-Vitamine sind wichtig für Durchblutung, Hormonbildung, Stoffwechsel, sie stärken die Nerven und tragen zur Blutbildung bei.

In der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe wirkt Spitzwegerich abschwellend, antientzündlich, auswurffördernd, antiseptisch, desinfizierend, schleimhautschützend, wundheilend, harntreibend, blutreinigend und blutstillend. Auch ist eine antibiotische Wirkung nachgewiesen.

Anwendungsgebiete und Heilwirkung

Schleimhautschützende, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkeigenschaften machen den Spitzwegerich seit jeher zu einem effektiven Behandlungsmittel bei Husten, Lungen- und Bronchialleiden, Asthma, Katarrhen der Luftwege, Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Er wird zudem eingesetzt bei Magenschleimhautentzündung, Reizdarm, Harnwegsentzündung und diversen Hautentzündungen. Die bevorzugten Anwendungsformen sind hier Tee, Saft oder Sirup, der aus den Blättern hergestellt wird.

Bekannt ist aus vielen Naturheilschriften die positive Wirkung einer Frühjahrskur mit Spitzwegerich zur Blutreinigung. Dazu wird der Saft aus frisch gepressten Blättern genutzt.

Frische, zerriebene Blätter der Pflanze eignen sich auch bestens zur Wundreinigung und um die Wundheilung zu unterstützen. Sie können bei Schnittwunden, Rissen, Bisswunden und Insektenstichen angewendet werden und mildern zudem Verbrennungen.

Anwendungsarten und Darreichungsformen

Für heilwirksame Anwendungen werden vorrangig die frischen Blätter des Spitzwegerichs verwendet. Damit lassen sich Tee, Auflagen und Umschläge, Saft, Sirup, Ölauszüge, Salbe, Tinktur, Aufguss relativ einfach selbst herstellen. Wem der Aufwand zu groß ist, der findet entsprechende Fertigpräparate im Handel.