Die Ringelblume wurde bereits von Hildegard von Bingen und Albertus Magnus geschätzt und durfte in keinem Klostergarten fehlen. Das lag sicherlich nicht zuletzt an ihrem weiten Anwendungsgebiet, denn die Ringelblume ist wahrlich ein Multitalent. Verwendet werden die Blütenblätter der Ringelblume. Was die Alten aus Erfahrung wussten, hat die Wissenschaft heute vielfach bestätigt, so auch die vielen Wirkbereiche der Ringelblume. Sie wirkt:

 

Äußerlich angewendet hat sich die Ringelblume bei Wunden verschiedenster Art, Hautentzündungen und gereizter Haut sowie Verstauchungen gut bewährt. Die traditionelle Darreichungsform ist hier die Salbe, aber auch Sitzbäder und Spülungen können Linderung bringen, beispielsweis bei Wunden im Genitalbereich. Auch gereizte und/ oder übermüdete Augen wissen eine Teekompresse mit Calendula zu schätzen.

Für einen Umschlag oder Badezusatz übergießen Sie 3 bis 5 Teelöffel der Blütenblätter mit 200 bis 250 ml Wasser und lassen das Ganze 10-15 Minuten zugedeckt ziehen. Dann abseihen und dem Badewasser zugeben oder abkühlen lassen und als Umschlag verwenden.

Haben Sie frische Blüten zur Hand, können Sie folgendes versuchen: Nach einem Mückenstich oder einer anderen kleinen Wunde legen Sie eine zerdrückte Blüte darauf und die Blutung wird schon bald nachlassen und die Schwellung zurückgehen.

Natürlich können Sie sich auch ein Wundöl herstellen, indem Sie zwei Hände voll frischer Blütenblätter in ein Glas geben und so viel gutem Olivenöl darüber geben, dass die Blütenblätter gut bedeckt sind. Verschließen Sie das Gefäß und lassen Sie das Öl vier Wochen an einem warmen, am besten sonnigen Platz ruhen und schwenken Sie sie häufig. Dann abseihen und in einer dunklen, gut schließenden Flasche aufbewahren.

Sollten Sie lieber Creme statt Öl verwenden, können Sie sich auch eine Calendulasalbe selbst herstellen. Schmelzen Sie dazu entweder eine käufliche Salbengrundlage (bspw. 50g) im Wasserbad und geben Sie dann 5 bis 7 g frische Blüten hinein. Lassen Sie die Mischung dann noch für ca. 15 Minuten im Wasserbad ruhen, dann abkühlen und geben Sie sie anschließend für 5 bis 7 Tage in den Kühlschrank. Verflüssigen Sie sie erneut, filtern Sie dann gut ab und bewahren Sie die Salbe in einem Tiegel im Kühlschrank auf.

Sind Sie mit der Zusammensetzung käuflicher Salbengrundlagen nicht zufrieden, können Sie sich natürlich auch selbst eine Creme rühren, in der Sie als Ölphase bspw. ein selbst hergestelltes Calendulaöl verwenden können. Gut geeignet wäre beispielsweise eine klassische Coldcream, die seit der Zeit der Römer überliefert ist und zudem sehr einfach herzustellen ist. Dazu werden 25 Gramm Calendulaöl, 4 Gramm Kakaobutter oder Sheabutter und 3 Gramm Bienenwachs oder ein Pflanzenwachs gemeinsam im Wasserbad geschmolzen. Zeitgleich ca. 25 ml Wasser erwärmen. Die Fettphase aus dem Wasserbad nehmen, mit der Wasserphase vermischen und so lange rühren, bis die Masse fest zu werden beginnt. Dann so lange weiter rühren, bis eine geschmeidige Creme entstanden und die Masse kalt geworden ist. Die Creme enthält ausschließlich pflegende Bestandteile (also auch keine Emulgatoren, die es leichter machen würden, Öl und Wasser miteinander zu verbinden) und keine Konservierungsstoffe (die Sie jedoch nach Belieben hinzufügen können). Arbeiten Sie daher sehr sorgfältig und entnehmen Sie die Creme nie mit den Fingern, sondern immer mit einem sauberen Cremespachtel.

Sowohl Öl als auch Creme eignen sich für die Verwendung bei frischen Wunden sowie bei Sonnenbrand, Narben, Hämorrhoiden und Akne.

Für Hand- und Fußbäder geben Sie 4 bis 5 Blüten auf einen Liter Wasser.

Bei Entzündungen im Mund hat es sich bewährt, 2 Teelöffel der getrockneten Blüten mit 200 ml siedendem Wasser zu übergießen und 5 bis 10 Minuten ziehen zu lassen. Lassen Sie den Aufguss abkühlen und gurgeln oder spülen Sie damit mehrmals täglich.

Die positiven Wirkungen der Ringelblume erschöpfen sich jedoch nicht in der äußerlichen Anwendung, auch innerlich angewandt hat sie viele bemerkenswerte Eigenschaften – ihre lindernden Eigenschaften besonders bei Frauenproblemen waren über lange Zeit in Vergessenheit geraten.

So hilft die Ringelblume als Tee getrunken bei Zyklusproblemen verschiedenster Art, wie beispielsweise Unregelmäßigkeiten im Zyklus, prämenstruellen Beschwerden, Regelkrämpfen und Wechseljahresbeschwerden. Dazu 1 bis 2 Teelöffel Blütenblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Abseihen und drei Mal täglich eine Tasse trinken.

Als Kur getrunken (beginnend etwa eine Woche vor Einsetzen der Regelblutung) beugt sie sehr wirkungsvoll Schmerzen vor.

Daneben stärkt ein Tee aus den Blütenblättern der Ringelblume das gesamte Verdauungssystem und zeigt gute Wirkung bei Kopfschmerzen, Einschlafstörungen und Schwindelanfällen.