Mädesüß ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Rosengewächse. Zu dieser Gattung gehören 15 verschiedene Arten, wobei das echte Mädesüß (Filipendula ulmaria) als Heilpflanze in der Volks- und Naturmedizin besondere Beachtung findet. Sie zählt zu den heiligsten Pflanzen der Kelten und wächst auf feuchten Wiesen, an See- und Bachufern.

Echtes Mädesüß ist in Asien und Europa beheimatet und wurde in Nordamerika eingebürgert. Die hochwachsende Pflanze mit ihren weißen Blüten, die als Trichterrispen angeordnet sind, wird sowohl als Küchenkraut wie auch als Heilkraut verwendet. Bekannt ist Mädesüß für seine schmerzstillende Wirkung durch die enthaltende Salicylsäure. Es wird zudem bei Erkältungen, grippalen Infekten oder Kopfschmerzen angewendet.

Inhaltstoffe und deren besondere Wirkweisen

An wirksamen Inhaltsstoffen der Mädesüßblüten finden sich Salicylsäure-Verbindungen, ätherische Öle, Flavonoide und Gerbsäure.

Besonderes Augenmerk liegt hier auf den Salicylsäure-Verbindungen Salicylaldehyd und Salicylsäuremethylester. Im Körper werden diese Substanzen aufgespalten, wobei Salicylsäure entsteht. Die chemisch hergestellte Salicylsäure wird zu Acetylsalicylsäure verarbeitet, die heute bedeutender Wirkstoff in schmerzstillenden wie auch blutverdünnenden Medikamenten ist (z.B. Aspirin). Salicylsäure wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend, antimikrobiell und fiebersenkend.

Im echten Mädesüß ist der Gerbstoff Ellagitannin enthalten, der die Schleimhäute schützt. Flavonoide bewahren die Zellen vor Angriffen von freien Radikalen, ätherische Öle wirken antibakteriell und antientzündlich.

Besteht eine Überempfindlichkeit auf Salicylate wie Acetylsalicylsäure, soll Mädesüß nicht angewendet werden. Über die Verträglichkeit bei schwangeren und stillenden Frauen liegen keine verwertbaren Informationen vor, weshalb diese auf Mädesüß verzichten sollten. Die Anwendung bei Kindern ist vorab mit dem Arzt oder Apotheker zu klären.

Anwendungsgebiete und Heilwirkung

Schmerzlinderung kann durch die innerliche wie äußerliche Anwendung von Mädesüß bei Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelkrämpfen und Muskelverspannungen sowie weiteren, leichten bis mäßigen Schmerzzuständen erreicht werden.

Bei Rheuma, Arthritis sowie Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten wirkt die Heilpflanze entzündungshemmend, Fieber kann gesenkt werden.

Magen-Darm-Probleme wie Sodbrennen, Blähungen, Völlegefühl und Durchfall lassen sich durch Mädesüß-Tee effektiv beruhigen.

Auch bei Akne und anderen Hautproblemen wird das Heilkraut, aufgrund seiner antibakteriellen, beruhigenden Wirkung, eingesetzt.

Anwendungsarten und Darreichungsformen

Prinzipiell können alle Pflanzenbestandteile, also Blüten, Blätter und Stängel zu Heilzwecken verwendet werden, wobei die Blüten die besten Wirkbestandteile aufweisen. Am häufigsten wird Tee aus echten Mädesüßblüten zubereitet. Mädesüß wird auch zu Tinkturen, Salben, Gel, Tabletten/Kapseln, Frischpflanzenextrakt, Kräuterwein, Badezusätzen verarbeitet.