Als Unkraut ist er verschrien, als Heilpflanze viel gelobt – Der Löwenzahn (Taraxacum officinale), auch Kuhblume oder Butterblume genannt, gehört zu den Korbblütengewächsen. Er gedeiht nahezu überall, denn er ist beim Boden relativ anspruchslos. Von März bis Mai blüht er unermüdlich auf Wiesenflächen und Feldern, er sucht sich aber auch seinen Platz auf und an Wegen. Bei Kindern ist das fallschirmartige Anhängsel der Früchte – die Pusteblume – überaus beliebt. Die gelben Blüten wie auch der lange Stengel und die Wurzel enthalten einen weißen Milchsaft. Die gesamte Pflanze wird zu Heil- und Schönheitszwecken verwendet. Löwenzahn kommt für Entschlackungskuren, bei Gallenleiden, Lebererkrankungen, Hautkrankheiten, Gicht und Rheuma sowie zur Magen- und Darmreinigung zum Einsatz.

Inhaltstoffe und deren besondere Wirkweisen

Löwenzahn enthält die Vitamine A, C, E, B, die Mineralstoffe und Spurenelemente Eisen, Kalium, Kalzium, Natrium, Magnesium, Zink, Bitterstoffe (Triterpene), Gerbstoffe, Carotine, Flavonoide, Sterole, Schleimstoffe, Aminosäuren, Fettsäuren, Fructose sowie Inulin.

Vitamin A gilt als Augenvitamin, da es die Sehkraft erhält, Vitamin C unterstützt das Immunsystem und fördert den Aufbau von Bindegewebe. Vitamin E schützt Zellen, Immunsystem und Herz, hemmt Entzündungen. B-Vitamine sind an wichtigen Stoffwechselprozessen der Blut- und Hormonbildung beteiligt und sorgen für eine gesunde Nervenfunktion. Der Anteil von Eisen und Kalzium ist in Löwenzahn besonders hoch. Eisen regt die Blutbildung an, Kalzium ist für Knochen und Zähne unerlässlich. Carotine sind gelbe, orangefarbene und rote Naturfarbstoffe, die im Körper zu Vitamin A umgewandelt werden. Flavonoide agieren als Antioxidantien.

Für die Gesundheit relevant sind auch die Bitterstoffe, hier speziell die Triterpene, die antibakteriell wirken und Entzündungswerte im Körper senken können. Gerbstoffe und Schleimstoffe sind ebenso entzündungshemmend.

Anwendungsgebiete und Heilwirkung

Aus frischen Blättern und rohen Wurzeln lässt sich ein gesundheitsfördernder Salat bereiten, der den Körper mit den wichtigen Nähr- und Mineralstoffen versorgt, Verdauung, Leber- und Nierentätigkeit aktiviert und das Immunsystem stärkt. Besonders empfohlen wird eine zweimal jährlich durchzuführende Entschlackungskur mit Löwenzahn-Saft oder Löwenzahn- Tee, die blutreinigend wirkt und Ausscheidungen von Leber und Nieren fördert. Eine Löwenzahnkur wird auch erfolgreich und wissenschaftlich belegt bei Gallensteinen angewendet. Sie hemmt deren Neubildung und Vergrößerung und hat eine beruhigende Wirkung bei Koliken.

Weitere Anwendungsgebiete sind Rheuma und Gicht, denn Löwenzahn durchblutet das Bindegewebe, das bei diesen Krankheitsbildern durch Stoffwechselstörungen geschädigt ist.

Löwenzahn hilft bei Blähungen, Völlegefühl, Verdauungsbeschwerden und wird zur sanften Entwässerung eingesetzt. Die bekannte Kräuterkundlerin Maria Treben empfiehlt den Verzehr der frischen Blütenstängel zur Anregung von Leber- und Gallentätigkeit, bei chronischer Leberentzündung, Diabetes, Ausschlägen, Flechten, Hautjucken, Stoffwechselerkrankungen und Drüsenschwellungen.

Nicht verwendet werden sollte Löwenzahn bei einem Verschluss von Darm oder Gallenwegen oder Gallenwegsentzündung.

Anwendungsarten und Darreichungsformen

Die gesamte Pflanze hat heilende Wirkung. Verwendet werden vorrangig Blätter und Wurzel zur Zubereitung von Salat, Tee, Saft, Sirup, Extrakten. Entsprechende fertige Präparate sind im Handel verfügbar.