Kümmel ist ein sehr altes Gewürz und Heilmittel; schon im Alten Ägypten wurde er sehr gern und erfolgreich angewandt. Auch das Mittelalter bediente sich des Kümmels – nach sehr schweren und ausgeprägten Gelagen würde am Schluss Kümmel in Zucker gereicht – ohne Zweifel um den Stoffwechsel auf Trab zu bringen.

Bereits die Alten wussten also, dass der Kümmel ein ausgezeichnetes Mittel bei Verdauungsbeschwerden ist, Blähungen und Magen-Darm-Krämpfe eingeschlossen. Sehr einfach ist für solche Fälle ein Kümmeltee zuzubereiten.

Nehmen Sie einen Teelöffel Kümmel und zerquetschen Sie ihn idealerweise im Mörser; so können die wirksamen Bestandteile besonders gut herausgelöst werden. Übergießen Sie den Kümmel dann mit 250 ml heißem, aber nicht kochendem Wasser und lassen Sie ihn 10 bis 15 Minuten ziehen. Besonders wirksam ist der Tee, wenn er nach dem Essen warm in kleinen Schlucken getrunken wird.

Bei Blähungen und Verdauungsstörungen hat sich eine Mischung aus Fenchel, Anis und Kümmel zu gleichen Teilen gut bewährt. Auch hier zerdrücken Sie Kümmel und Anis am besten in einem Mörser bevor Sie den Tee aufbrühen. Auch hier nehmen Sie einen Teelöffel der gemischten Kräuter auf 250ml heißes Wasser; die Zubereitung und Einnahme dieses Tees entspricht dem Kümmeltee. Dieser Tee ist auch besonders geeignet für stillende Mütter.

Eine Alternative ist ein selbstgemachter Kümmelschnaps. Zerquetschen Sie dazu 50 Gramm Kümmelsamen leicht mit einem Mörser und geben 100 Gramm Kandiszucker hinzu. Diese Mischung in ein gut verschließbares Gefäß füllen und mit 500 ml Obstler aufgießen. Geben Sie dann einen Zweig frische Pfefferminze (oder ca. 1 Teelöffel getrocknete Pfefferminze) hinzu und lassen Sie das ganze vier Wochen an einem warmen Ort ziehen. Gut ist es, wenn Sie die Mischung jeden Tag durchschütteln. Am Ende der vier Wochen abseihen und in eine gut verschließbare Flasche umfüllen. Der Kümmelschnaps ist sofort verwendbar, schmeckt aber umso besser, je länger er reifen kann.

Auch bei Babys Bauchweh hat sich Kümmel gut bewährt, besonders als Zugabe in einem Massageöl. Dieses hilft nicht nur Babys, sondern zeigt seine heilsame Wirkung auch bei Bauchkrämpfen, auch auf Grund von Menstruationsschmerzen. Nehmen Sie dazu einen zwei bis drei Tröpfen ätherisches Kümmelöl für Babys oder bis zu 15 Tropfen für Erwachsene und mischen Sie es mit 50 ml von einem Trägeröl (beispielsweise Olivenöl). Gut schütteln, damit sich die beiden Öle gut miteinander verbinden. Massieren Sie Ihren Bauch mit der Ölmischung im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum.

Auch bei Migräne und Kopfschmerzen, besonders Spannungskopfschmerzen, hat der Kümmel einiges zu bieten. Nehmen Sie ein Leinen- oder Baumwollsäckchen und füllen Sie es zu ungefähr 75 Prozent mit zerstoßenen Kümmelsamen. Verschließen Sie das Säckchen gut und legen Sie es in heißes Wasser, bis es gut durchgezogen ist. Drücken Sie dann das Säckchen gut aus und legen Sie es auf die schmerzende Stelle, nach Bedarf mit einem Schal oder einer Mütze fixieren und darauf behalten, bis das Säckchen abgekühlt ist. Diese Behandlung können Sie mehrmals täglich wiederholen.