Die echte Katzenminze (Nepeta cataria) macht ihrem Namen alle Ehre, denn sie zieht Katzen magisch durch ihren Duftstoff an und wirkt beruhigend auf sie. Die Pflanze aus der Gattung der Katzenminzen, die zu den Lippenblütlern zählen, trägt blauviolette Blütenstände und versprüht einen besonders feinen Minzeduft. Die ursprünglich aus Vorderasien und Südeuropa stammende Pflanze, wächst heute auch verwildert in Mitteleuropa. Sie gedeiht auf trockenen Lehm- und Sandböden, z.B. auf Wiesen, an Wegen, Ufern, Schutthalden.

Der enthaltene Duftstoff Nepetalacton lockt Insekten und Katzen an. Auf Katzen hat die Pflanze gleich zwei gegensätzliche Effekte: Sie wirkt beruhigend wie auch anregend und euphorisierend, je nach Befinden und Stimmung der Tiere. Auch als Heilpflanze für den Menschen wird das „Katzenkraut“ seit jeher hoch geschätzt. Sie kommt u.a. zur Anwendung bei Husten, Erkältung, Atembeschwerden, Verdauungsproblemen, Zahnschmerzen, Rheuma, Stress.

Inhaltstoffe und deren besondere Wirkweisen

Besonders die ätherischen Öle, deren Hauptbestandteil α- und β-Nepetalacton (Menthol) ist, beeinflussen die gesundheitsfördernde Wirkung von Katzenminze. Weitere Ölbestandteile sind u.a. Nepetalsäure, Epinepetalacton, Citronellol, Geraniol, Campher, Thymol, Nerol. Hinzukommen als weitere Inhaltsstoffe Flavonoide, Fettsäuren, Phenolcarbonsäuren, Tannin und Melanin.

Die Kombination dieser reichhaltigen Substanzen wirkt auf den menschlichen Organismus beruhigend, anregend, erfrischend, schmerzstillend, krampflösend, fiebersenkend, schweißtreibend, fördert die Menstruation sowie die Wundheilung. Die Anwendungsgebiete in der Naturmedizin zeigen sich entsprechend vielseitig.

Anwendungsgebiete und Heilwirkung

Die innerliche Anwendung der Katzenminze konzentriert sich auf den Tee aus den getrockneten  Blättern. Er wirkt beruhigend und entspannend bei Reizbarkeit, Nervosität, Stress, Schlafproblemen und Reisekrankheit.

Die wohltuende und schmerzstillende Wirkung entfaltet sich bei Migräne, Trigeminusneuralgie, Nervenschmerzen, Menstruationsbeschwerden und Muskelverspannungen, auch Gicht- und Rheumabeschwerden können sich bessern. Wegen der menstruationsfördernden Eigenschaft sollten Schwangere von der Katzenminze absehen.

Die ätherischen Öle der Heilpflanze helfen bei Atembeschwerden, Husten, Erkältungen, Fieber, Grippe. Auch die Immunabwehr wird gestärkt. Durch das Kauen der frischen Blätter können Zahnschmerzen gelindert werden.

Katzenkraut wird auch gerne bei Sodbrennen, Blähungen und Verdauungsstörungen eingesetzt. Hier wirkt es verdauungsfördernd und adstringierend.

Bei Wunden und Verletzungen können Kompressen mit frischen Blättern verwendet werden. Ein Absud dient zur Wundreinigung.

Katzenminze-Öl vertreibt Insekten und Zecken.

Anwendungsarten und Darreichungsformen

Die Blätter der Katzenminze werden für die Zubereitung von Tee, Tinkturen, Öl, Salbe oder Umschläge genutzt. Im Handel finden sich hauptsächlich getrocknete Blätter sowie Öl.