In der Küche ist Dill (Anethum graveolens) als Gewürz für Salate, Fischspeisen, Eingelegtes unverzichtbar. Das Gurkenkraut aus der Pflanzenfamilie der Doldenblütler, das aus Persien und Vorderindien stammt, wächst heute rund um den Globus und wird vor allem in Osteuropa, England und Skandinavien kultiviert.
Im alten Ägypten fand das Würzkraut auch als Heilpflanze seinen Einsatz. Bei den Römern diente Dillöl als stärkendes Körperöl für die Gladiatoren und half nach einem üppigen Mahl der Verdauung auf die Sprünge. Die krampflösenden und verdauungsfördernden Eigenschaften, die den ätherischen Ölen zuzuschreiben sind, machen Dill bis heute zu einem effektiven und immer verfügbaren Heilkraut.
Inhaltstoffe und deren besondere Wirkweisen
Früchte als auch Kraut sind reich an ätherischen Ölen, die krampflösend und entspannend wirken. Als wesentliche Bestandteile der ätherischen Öle sind Carvon, Phellandren, Limonen und Dillether zu nennen. Carvon wirkt der übermäßigen Gasbildung im Magen-Darm-Trakt entgegen, hat krampflösende und verdauungsfördernde Eigenschaften.
In Dill findet sich auch der sekundäre Pflanzenstoff Cumarin, der für ein intensives Aroma sorgt. Er wirkt ebenfalls krampflösend, darüber hinaus entzündungshemmend und beruhigend.
Weiter enthalten sind die Vitamine A, B1, B2, B3, B5, B6, B7, C, E sowie die Mineralstoffe Calcium, Kalium und Natrium.
Anwendungsgebiete und Heilwirkung
Dill regt den Appetit an und ist daher auch für Personen, die durch Krankheit oder gesundheitliche Probleme wenig essen, sehr gut geeignet. Hier genügt das Würzen der Speisen mit dem Küchenkraut, alternativ kann Tee aus Dill zubereitet werden.
Die verdauungsfördernden, entblähenden und krampflösenden Eigenschaften verhindern Völlegefühl und Blähungen, lindern Magen-Darm-Krämpfe und Menstruationsbeschwerden der Frau. Wie wissenschaftlich belegt ist, regt Dill die Ausschüttung des weiblichen Sexualhormons Progesteron an.
Da Dill auch eine milchfördernde Wirkung hat, ist das Würzen mit dem Küchenkraut für Mütter in der Stillzeit empfehlenswert. Milder Dill-Tee hilft Babies bei Blähungen.
Das Hexenkraut wirkt antibakteriell und entzündungshemmend, was die Behandlung von Geschwüren oder Hämorrhoiden unterstützt. Mundgeruch lässt sich durch das Kauen von frischen Dillsamen oder Dillblättern vertreiben.
Gegen Einschlafprobleme hilft ein Glas Dillwein.
Anwendungsarten und Darreichungsformen
Zu heilsamen Zwecken, zur inneren wie äußeren Anwendung, werden Blätter und Samen (Früchte) des Dills verarbeitet. Die Samen werden dazu in Wasser oder Wein aufgekocht. Dieser Sud kann z.B. zweimal täglich eingenommen werden. Daneben bietet sich auch Tee aus Dillblättern an. Ein Sud aus frischen Blättern eignet sich für Sitzbäder. Antiseptisch und stärkend wirkt Dillöl. Dieses ist als naturreines oder Bio-Öl im Handel verfügbar, es kann aber auch selbst mit Pflanzen-/Olivenöl und Dillkraut hergestellt werden.
Tipp Dillwein: Ein Glas Weißwein erhitzen, über 1 TL gemahlene Dillsamen gießen und 5 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.