Als Heilpflanze wird die Arnika (Arnica montana) u.a. bei Prellungen, Blutergüssen, Entzündungen, Insektenstichen sowie bei Gelenkschmerzen, Rheuma, Arthrose, Verspannungen eingesetzt. Die mehrjährige, etwa 60 cm hohe Pflanze ist in Europa und den Alpen heimisch und gehört zur Familie der Korbblütler. Ihr werden schmerzlindernde, antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften zugeschrieben.
Inhaltstoffe und deren besondere Wirkweisen
Zu den wirksamen Inhaltsstoffen der Arnika gehören Sesquiterpenlactone, Cumarine, Flavonoide, Phenolcarbonsäuren und ätherisches Öl.
Bei den Sesquiterpenlactonen ist speziell Helenalin als natürlicher Entzündungshemmer zu nennen, dem eine antitumor- und antileukämische Wirkung zugeschrieben wird. Die antimikrobielle Eigenschaft verhindert, dass Keime in Wunden eindringen können. Als entzündungshemmend, krampflösend und beruhigend ist Cumarin bekannt, das auch eine blutgerinnungshemmende Wirkung hat.
Flavonoide sind Antioxidantien, welche die Zellen vor der schädlichen Einwirkung von freien Radikalen schützen. Chlorogensäure zählt zu den Phenolcarbonsäuren, die ebenfalls als Antioxidans wirkt. Ihre Isomere bewahren die menschliche DNA vor Schäden, außerdem verhindert sie einen schnellen Anstieg des Blutzuckers.
Ätherische Öle tragen zum Wohlbefinden bei, sie zeigen ausgleichende und regulierende Eigenschaften. Die in der Arnika enthaltenen ätherischen Öle sind zudem desinfizierend und wundheilungsfördernd.
Anwendungsgebiete und Heilwirkung
Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung wird die Arnika Heilpflanze äußerlich durch Umschläge, Salben, Gels bei Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen, Blutergüssen, Gelenk- und Muskelschmerzen angewendet. Hilfreich ist hier auch der Einsatz bei Insekten- und Mückenstichen sowie Sonnenbrand, um Rötung, Schwellungen und weitere Reaktionen zu verhindern. Arnika desinfiziert und hilft bei der Geweberegeneration. Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut können mit verdünnter Arnika-Tinktur wirksam behandelt werden. Entspannung und Linderung verschafft Arnika insbesondere bei Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, Hexenschuss, Arthrose & Arthritis sowie Gicht.
Da Arnika auch die Gefäße schützt kommt die Heilpflanze bei Venenschwäche und Krampfadern zum Einsatz. Schwellungen werden gelindert und die Durchblutung gestärkt. Der erfrischende Charakter macht müde und schwere Beine wieder munter.
Mitunter können allerdings bei der Anwendung von Arnika-Produkten allergische Hautreaktionen auftreten.
Anwendungsarten und Darreichungsformen
Für heilende Anwendungen werden die frischen oder getrockneten Blüten der Arnika-Pflanze verwendet. Daraus können alkoholische Auszüge, Tinkturen, Salben, Cremes, Gels, Massage- oder Körperöle und Badezusätze hergestellt werden, die zur äußeren Anwendung dienen. In der Homöopathie wird Arnika auch in Form von Globuli, Tabletten oder Tropfen zur innerlichen Anwendung eingesetzt.
Da die Arnika unter Artenschutz steht, ist ein Sammeln der natürlichen Vorkommen verboten. Daher erfolgt ein kontrollierter Anbau als Arzneipflanze für die industrielle Verarbeitung. Aber auch der private Kräuterfreund kann die Heilpflanze in seinem Garten zur eigenen Nutzung anbauen, wobei hier ausschließlich die äußere Anwendung in Frage kommt.