Zimt ist eines der ältesten Gewürze, in China kennt man es schon seit über 5.000 Jahren. In der frühen Neuzeit avancierte Zimt zu einem Luxusgewürz, um das sich die holländischen, portugiesischen und britischen Seefahrer wahre Schlachten lieferten. Wir kennen Zimt als typische Zutat im Weihnachtsgebäck oder im Gewürzkuchen, in orientalischen Ländern wird der Zimt auch zum Würzen von herzhaften Gerichten und Saucen verwendet.

Gemeint ist hier in erster Linie der Ceylonzimt (Cinnamomum verum) oder echter Zimt, der aus der getrockneten Rinde des immergrünen Ceylon-Zimtbaumes gewonnen wird. Der bis zu 10 Meter hoch wachsende Baum zählt zu den Lorbeergewächsen und ist in Sri Lanka beheimatet. Kultiviert wird der Echte Zimtbaum auch in Madagaskar, Sansibar, Westindien und Brasilien.

Nicht nur als Gewürz, sondern auch als Heilmittel steht der delikat-süßliche Ceylonzimt schon seit Jahrtausenden im Fokus. Zimt kann bei Atemwegserkrankungen, Magen-Darm-Beschwerden, Bluthochdruck und Arthritis Anwendung finden. Verwendet werden hierzu die Rinde, das daraus gewonnene Öl sowie das Öl der Zimtblätter.

Inhaltstoffe und deren besondere Wirkweisen

Wirksam zeigen sich beim Zimt die ätherischen Öle, die sich überwiegend aus Zimtaldehyd und Eugenol zusammensetzen. In der Rinde beträgt der Anteil an Zimtaldehyd in den ätherischen Ölen bis zu 75%, während in den Blättern der Anteil an Eugenol mit etwa 80% überwiegt. Hinzu kommen Schleimstoffe, Gerbstoffe, Zimtalkohol, Zimtsäure und Terpene.

In Kombination wirken die Inhaltsstoffe auf den menschlichen Organismus antibakteriell,

appetitanregend, blähungswidrig, blutdrucksenkend, entzündungshemmend, fiebersenkend, immunstärkend, keimtötend, krampflösend, kreislaufanregend, magenstärkend, verdauungsfördernd und wärmend.

Anwendungsgebiete und Heilwirkung

Da Zimt durch seine ätherischen Öle die Speichel- und Magensaftproduktion anregt, kommt er hauptsächlich bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen und Völlegefühl sowie bei Appetitlosigkeit zur Anwendung. Auch gegen Durchfall und Übelkeit ist Zimt wirksam.

Weiter wird das Heilgewürz bei krampfartigen Menstruationsbeschwerden zur Linderung eingesetzt.

In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte die Wirksamkeit bei Erkältungskrankheiten, Entzündungen wie der rheumatischen Arthritis, bakteriellen Erkrankungen mit Escherichia coli oder Staphylococcus aureus und Fußpilz aufgezeigt werden. Da Zimt Antioxidantien enthält, stärkt es die Immunabwehr. Mit der positiven Wirkung auf den Blutzucker haben sich ebenfalls schon einige Studien beschäftigt. So kann es möglich sein, dass der Blutzucker durch die regelmäßige Einnahme von Zimt gesenkt wird.

Zimt sollte als Naturarznei nicht bei Magen- und Darmgeschwüren sowie von Schwangeren eingenommen werden. Allgemein sind allergische Reaktionen von Haut und Schleimhaut durch den hohen Zimtaldehyd-Gehalt nicht ausgeschlossen.

Anwendungsarten und Darreichungsformen

Die geschälte Rinde, Rinden- oder Blattöl des Ceylon-Zimtbaumes werden für Heilanwendungen genutzt. Meist wird die Rinde zu Pulver verarbeitet oder die ätherischen Öle von Rinde und Blättern zur Weiterverarbeitung in Naturarzneien wie Tinkturen, Ölextrakten oder Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Kapseln oder Tabletten genutzt. Tee lässt sich mit Zimtstangen zubereiten. Das Blattöl ist oft Bestandteil in Zahnpasten, Mundpflegemitteln oder kosmetischen Produkten. Man kann natürlich auch den gemahlenen Zimt ganz klassisch als Gewürz mit gesundheitsfördernder Wirkung verwenden.