Das Wollenkraut ist unter vielen Namen bekannt: Königskerze, Wollkrautsblumen, Himmelbrandstee, Windblumen, um nur einige zu nennen.

Von den rund 300 bekannten Arten der Königskerzen werden hauptsächlich drei als Arzneipflanzen genutzt: die großblumige Königskerze (Verbascum densiflorum), die gemeine (Verbascum phlomoides) und die kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus). Diese drei Arten weisen ähnliche Inhaltsstoffe in annähernd gleicher Konzentration auf und können daher auf die gleiche Weise verwendet werden. Verwendung finden heutzutage hauptsächlich die Blüten.

Sollten Sie sie selbst sammeln wollen, achten Sie darauf, die Blüten nur bei trockenem Wetter zu pflücken, am besten zur Mittagszeit. Zupfen Sie nur die Blüten ohne die Kelche ab und trockenen Sie diese möglichst schnell bei maximal 40 Grad Celsius. Achten Sie darauf, dass die Blüten dabei nicht bräunen. Die getrockneten Blüten müssen dann in einem gut schließenden Gefäß aufbewahrt werden. Gegebenenfalls müssen die Blüten in regelmäßigen Abständen nochmals nachgetrocknet werden, da sie Wasser anziehen. Die getrockneten Blüten sollten honigartig riechen; verwenden Sie sie nicht mehr, wenn sich Geruch und Farbe auffallend verändern.

Erkrankungen der Atemwege

Ein Hauptanwendungsgebiet der Königskerze sind Erkrankungen der Atemwege, besonders in Verbindung mit Erkältungskrankheiten, sie wirkt schleimlösend und lindernd bei Hustenreiz und entzündlichen Erkrankungen der Atemwege.

Für einen solchen Tee übergießen Sie 3-4 Teelöffel Blüten mit 150-200ml kochendem Wasser und lässt den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen, dann abseihen. Trinken Sie von dem Tee wenigstens zwei Mal täglich eine Tasse, aber nie mehr als 8 Tassen pro Tag.

Es ist auch möglich, die Blüten in kaltem Wasser anzusetzen. Dazu ebenfalls 3-4 Teelöffel der Blüten mit 150 bis 200 ml kaltem Wasser übergießen und ca. 2 Stunden ziehen lassen, dann abseihen. Trinken Sie von dem Kaltwasserauszug wenigstens zwei Mal täglich eine Tasse, aber nie mehr als 8 Tassen pro Tag.

Man kann die Blüten auch in Milch anstelle des Wassers aufkochen: Diese Mischung zeigt dann zusätzlich eine gute Wirkung bei Durchfällen, besonders bei Kindern.

Einen sehr guten Tee gegen Husten bekommt man auch, wenn man die Blüten der Königskerze mit anderen Hustenkräutern, wie beispielsweise Malve, Spitzwegerich oder Huflattich, mischt.

Tinktur selbst zubereiten

Sie können aus den Blüten der Königskerze auch eine Tinktur herstellen. Dazu füllen Sie die frischen Blüten in ein Glas und übergießen sie mit hochprozentigem Alkohol (40% oder mehr). Die Blüten sollten gut vom Alkohol bedeckt sein. Lassen Sie die Tinktur vier Wochen an einem warmen, am besten sonnigen Platz ruhen und schwenken Sie sie gelegentlich. Nach der Ziehzeit abseihen und in ein gut verschließbares, dunkles Gefäß abfüllen. Von dieser Tinktur lassen Sie bei Erkältungsbeschwerden 15 bis 20 Tropfen drei Mal täglich im Mund zergehen.

Als Variante kann man sich auch eine Tinktur aus den Blüten der Königskerze, Eibischwurzel, Fenchelsamen und Bibernellenwurzel herstellen, das Verhältnis der Kräuter beträgt 1:3:3:2, die Herstellung und Einnahme erfolgt wie für die einfache Tinktur. Die Mischung dieser vier Kräuter hat sich als wohltuend bei Heiserkeit und Kehlkopfentzündung bewährt.

Doch nicht nur bei Erkältungskrankheiten ist die Königskerze angezeigt, sie wirkt als Tee getrunken auch harn- und schweißtreibend.

Ölauszug bei Ohrenschmerzen und Hämorrhoiden

Äußerlich finden die Blüten als Ölauszug Anwendung bei Ohrenschmerzen und Hämorrhoiden. Für den Auszug übergießen Sie die frischen Blüten mit so viel Sonnenblumenöl, dass die Blüten gut bedeckt sind. Am besten eignet sich dafür ein großes Glas, das dann 3-4 Wochen an einem warmen, am besten sonnigen Ort ruhen lassen und anschließend gut filtern. In die Ohren tropfen oder auf die betroffenen Stellen auftragen.

Sollten Sie eine Rezeptur ohne Öl lieber mögen, versuchen Sie das folgende Rezept: Geben Sie die Blüten in ein Glas und drücken Sie sie leicht zusammen. Aber Achtung, bitte nicht quetschen! Verschließen Sie das Glas und stellen Sie es sonnig auf. Nach einigen Tagen bildet sich eine schleimige Masse, die dann sehr gut gefiltert werden muss. Diese ist dann wie das Öl zu verwenden.