Wohl jeder kennt den Ausspruch „Safran macht den Kuchen gehl“. Damit ist die intensive goldgelbe Färbung des berühmten Gewürzes gemeint, das einen bittersüßen, sehr aromatischen Geschmack hat. Das Schwertliliengewächs aus der Gattung der Krokusse (Crocus sativus) wird vorrangig im Iran und in Afghanistan in großen Mengen angebaut, das teuerste Gewürz der Welt gedeiht aber auch in Mittelmeerländern wie Italien, Griechenland, Spanien. Für ein Kilo Safran sind bis zu 200.000 Blüten erforderlich, die ausschließlich von Hand gepflückt und schonend getrocknet werden. Die Blüte selbst ist blauviolett. Aus ihr ragen die roten, fädigen Blütennarben heraus, die zur Gewürzherstellung verwendet werden. Der Preis für ein Kilogramm Safran beträgt zwischen 4.000 und 6.000 Euro.

Seit über 4000 Jahren kennt man die Gewürzpflanze, die nicht nur Lebensmittel, sondern auch Textilien färbt und positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat. In zahlreichen Studien wurde die Heilwirkung von Safran untersucht. Safran kann bei Depressionen, PMS, Menstruationsbeschwerden, Alzheimer, Verdauungsproblemen, sexuellen Störungen zum Einsatz kommen.

Inhaltstoffe und deren besondere Wirkweisen

Die gesundheitsfördernde und heilende Wirkung bezieht sich in erster Linie auf die enthaltenen Farbstoffe (Carotinoide) Crocin und Crocetin sowie Safranal, das Bestandteil des ätherischen Öls im Safran ist. Crocin soll positiv auf das Gedächtnis einwirken und insbesondere bei Gedächtnisstörungen Verbesserungen ermöglichen. Crocetin fördert die Sauerstoffverteilung in Blut und Lungenbläschen, was die Sauerstoffversorgung von Netzhaut und Lungen optimiert. Isoliertes, hochdosiertes Crocetin kann laut Studienergebnissen Tumore verkleinern und einer Neubildung vorbeugen.

Crocin und Safranal haben zudem beruhigende, angstlösende und leicht einschläfernde Wirkeigenschaften. Im Zusammenspiel können Crocin, Crocetin und Safranal die Bildung und Freisetzung von Serotonin und Dopamin, den „Glückshormonen“ fördern, was zur Stimmungsaufhellung und mehr Antrieb führt. Alle drei Substanzen sind starke Antioxidantien, die in Verbindung mit den Flavonoiden und weiteren Inhaltsstoffen zellschützend, entzündungshemmend, antibakteriell, antiviral, schmerzlindernd und herzstärkend wirken.

Anwendungsgebiete und Heilwirkung

Verschiedene Studien konnten die positiven Wirkeffekte auf die Gesundheit belegen. So stärkt und schützt Safran die Augen und kann durch das enthaltene Crocin das Absterben der lichtsensiblen Netzhautzellen verhindern. Bei Alzheimerpatienten sind eine Linderung der Symptome und eine Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten möglich. Das Heilgewürz mildert Depressionen, da es nachweislich den Serotoninspiegel erhöht. Sexuelle Probleme wie Potenz- oder Libidostörungen sowie das prämenstruelle Syndrom (PMS) und Menstruationsbeschwerden lassen sich mit Safran bessern. Die krampflösenden Eigenschaften beruhigen zudem bei Husten und Asthma. Bei Magenproblemen wie Blähungen oder Sodbrennen hilft Safran ebenfalls. Er kurbelt die Verdauung an und unterstützt die Leber in ihrer Funktion. Eine Überdosierung muss jedoch vermieden werden, da 10 g tödlich sind und 5 g rauschartige Zustände auslösen. Die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten oder schwere Monatsblutungen schließen die Anwendung von Safran aus.

Anwendungsarten und Darreichungsformen

Die getrockneten Blütennarben (Safranfäden) werden so wie sie sind oder zu Pulver gemahlen als Heilmittel eingesetzt. Die einfachste wirksame Zubereitung stellt ein Getränk dar, das aus den Fäden oder mit Pulver zubereitet wird. Daneben finden sich zahlreiche Fertig-Präparate mit Safran-Extrakt wie Kapseln, Tabletten, Tropfen im Handel.