Der Eisenhut (Aconitum napellus), aus der Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse, gedeiht in den Gebirgen Mitteleuropas, auf Almen in Höhen über 2.000 Metern kommt er in großen Mengen natürlich vor. Er steht unter Naturschutz.

Das Eisenhutkraut mit seinen tiefblauen Blüten gehört zu den giftigsten Pflanzen in unseren Breiten und darf daher nicht zur Selbstbehandlung genutzt werden. Die Verwendung ist ausschließlich der Homöopathie vorbehalten, welche Extrakte des Krautes stark verdünnt.

Bekannt ist der Eisenhut als Heilpflanze wegen seiner schmerzlindernden Wirkung, vor allem bei Ischias, Gicht und Neuralgien. Auch bei Erkältungskrankheiten und fiebrigen Infekten wird das Eisenhutkraut in der Homöopathie erfolgreich eingesetzt.

Inhaltstoffe und deren besondere Wirkweisen

Im Eisenhut sind hauptsächlich die Diterpenalkaloide Aconitin, Mesoaconitin und Hyaconitin enthalten, weiter finden sich Aconitsäure und Neopellin. Aconitin gilt als eines der stärksten Pflanzengifte und kann bei Kontakt mit Haut und Schleimhäuten zu schwerwiegenden Reaktionen führen. Es erregt zunächst die Nervenenden sowie das Zentralnervensystem und hat danach eine lähmende Wirkung. Die Heilwirkung bezieht sich bei Aconitin auf die Schmerzlinderung. Die übrigen Eisenhutalkaloide zeigen entzündungshemmende und fiebersenkende Eigenschaften.

Anwendungsgebiete und Heilwirkung

In früher Zeit wurden Pfeil- und Speerspitzen oder Schwerter mit Eisenhut vergiftet, um den Feind im Kampf schnell auszuschalten. Die Heilwirkungen der Giftpflanze kamen erst mit Aufkommen der Homöopathie zum Tragen. Da der Eisenhut schmerzstillend, entzündungshemmend und fiebersenkend wirkt, wird er bei Rheuma, Gicht, Schmerzen verschiedenster Art, Erkältungskrankheiten, Entzündungen des Verdauungsapparates als homöopathisches Arzneimittel verwendet. Auch bei Schlaflosigkeit kann ein entsprechendes Präparat mit verdünntem Eisenhutextrakt zum Einsatz kommen.

Anwendungsarten und Darreichungsformen

Da der Eisenhut in freier Natur geschützt ist, wird er zur homöopathischen Anwendung kultiviert angebaut. In der Homöopathie erfolgt zuerst die Herstellung der sogenannten „Urtinktur“, die dann mehrfach in einem bestimmten Verhältnis verdünnt wird. Daraus entstehen Präparate wie beispielsweise Globuli.

Der Samen des blauen Eisenhutes ist im Handel frei erhältlich, weshalb ihn jeder auch zuhause anpflanzen kann. Es soll aber ausdrücklich noch einmal davor gewarnt werden, die Pflanze selbst zu Heilzwecken äußerlich oder innerlich anzuwenden. Die Pflanze sollte stets nur mit Handschuhen angefasst werden, da sie starke Hautreizungen auslösen kann. In Gärten, in denen auch Kinder spielen, hat sie wegen ihrer Gefährlichkeit nichts zu suchen.

Vergiftungserscheinungen breiten sich langsam aus und verstärken sich bis hin zum Herzversagen. So kommt es zu Beginn zu Taubheitsgefühlen in Mund, Fingern und Zehen, die schnell auf den ganzen Körper übergreifen, die Haut wird empfindungslos. Es folgen Schweißausbrüche, Durchfall, Erbrechen und Harnabgang. Die Atmung verlangsamt sich und wird unregelmäßig. Es treten Herzrhythmusstörungen auf, Blutdruck und Puls verringern sich, gefolgt von Ohrensausen und Sehstörungen. Die Körpertemperatur fällt deutlich ab. Nach etwa sechs Stunden versagt die Herztätigkeit und die Atmung ist gelähmt.