Brennnesseln können genau so viel wie ihre beliebteren Kollegen, die Ringelblume oder die Kamille.

Traditionell wird die Brennnessel häufig in Frühjahrs- oder Fastenkuren eingesetzt, denn sie unterstützt auf Grund ihrer Inhaltsstoffe die Entgiftung des Körpers. Auch bei Müdigkeit und Erschöpfung, die durch einen Eisenmangel ausgelöst sind, kann die Brennnessel helfen, denn sie enthält (in Abhängigkeit vom Wuchsort) ungefähr drei Mal so viel Eisen wie ein Rindersteak oder Spinat. Zudem reguliert die Brennnessel die Verdauung und bekämpft so Verdauungsbeschwerden.

Selbst Arthrose und Arthritis sprechen auf eine „Behandlung“ mit der Brennnessel an – eine Behandlung, die überdies noch ausgesprochen lecker ist.

Gedündestes Brennnesselgemüse

Brennnesselgemüse wird im Prinzip wie Spinat zubereitet.

Nehmen Sie dazu 500 Gramm junge, frische Brennnesseln und zupfen Sie sie vom Stiel ab. Nach dem Waschen dünsten Sie sie in etwas Öl oder Fett ca. 5 Minuten lang und schmecken das Gemüse dann mit ca. 4 Esslöffeln Schmand oder Creme fraiche, Muskat, Salz und Pfeffer ab. Rösten Sie nun 100 Gramm Mandelstifte, Pinien- oder Sonnenblumenkerne in einer Pfanne ohne Fett, bis sie leicht gebräunt sind und streuen Sie diese vor dem Servieren über das Brennnesselgemüse. Von diesem Gemüse sollten Sie möglichst oft (am besten wäre täglich) essen, um schnellstmöglich eine Wirkung zu spüren.

Brennnesseltee

Als Tee genossen hilft die Brennnessel bei Harnwegsinfekten und als Vorbeugung von Blasen- oder Nierensteinen. Da sie viel Kalium enthält, wird der Urin weniger stark sauer und auch dünner, so dass eine bessere Durchspülung erreicht wird.

Übergießen Sie dazu 2 Teelöffel getrocknetes Brennnesselkraut mit 200 ml kochendem Wasser und lassen Sie die Mischung 5 Minuten zugedeckt ziehen. Wenn Sie einen stärkeren Aufguss wünschen, können Sie die Mischung auch auf kleiner Flamme zugedeckt 5 Minuten köcheln lassen. Abseihen und morgens und abends eine Tasse des Tees kurmäßig 8 Wochen lang trinken. Alternativ können Sie sich auch einen Tee aus frischen Blättern bereiten. Dazu zwei Handvoll der frischen Blätter mit 500ml kochendem Wasser überbrühen und 5 Minuten ziehen lassen. Auch hiervon werden täglich 2 Tassen getrunken.

Brennnesselsaft

Besonders wirksam ist auch die Einnahme von Brennnesselsaft, den Sie leicht selbst herstellen können. Sammeln Sie aber Brennnesseln bitte nicht an stark befahrenen Straßen oder Hundewegen und achten Sie darauf, nie ganze Bestände komplett abzuernten, da die Brennnessel auch eine wichtige Futterpflanze für verschiedene Schmetterlingsarten darstellt.

Sammeln Sie einen großen Strauß junger und frischer Brennnesseln und spülen Sie sie kurz aus. Geben Sie dann die Blätter mitsamt den Stängeln in einen Mixer und häckseln Sie alles gut durch. Der entstehende Brei wird dann durch ein Haushalts- oder Passiertuch gepresst, der dabei austretende, grüne Saft wird aufgefangen und in saubere Flaschen abgefüllt. Im Kühlschrank aufbewahrt, hält er sich einige Tage, aber besser ist es, den Saft immer möglichst frisch zu sich zu nehmen.

Je nach Beschwerden variiert die Dosis des Brennnesselsaftes. Bei Nierenbeschwerden trinken Sie ca. 30 Tage lang vor jeder Mahlzeit ein Glas Brennnesselsaft. Wollen Sie dagegen Mattigkeit und Müdigkeit, die auf Grund eines Mineralienmangels entstanden ist, bekämpfen, werden Sie schon nach 14 Tagen eine Wirkung verspüren, wenn Sie 2 Mal täglich ein Glas Brennnesselsaft trinken.

Sie können den Brennnesselsaft auch mit anderen Früchten zusammen zu einem Smoothie verarbeiten, das schmälert seine Wirkung in keinster Weise. Auch als Schorle können Sie den Brennnesselsaft trinken. Rechnen Sie dazu einen Esslöffel des Saftes auf ein Glas Wasser.

Brennnesselöl

Eine andere wirkungsvolle Darreichungsform ist das Brennnesselöl. Pürieren Sie dafür 2 Handvoll frische und gewaschene Brennnesselblätter zu einem Brei und füllen Sie diesen in ein gut verschließbares Gefäß. Füllen Sie mit gutem Olivenöl auf, bis die Brennnesselpaste gut drei bis vier Finger breit mit Öl bedeckt ist. Verschließen Sie das Glas gut und lassen Sie die Mischung ca. 3 Wochen an einem warmen Ort durchziehen. Filtern Sie das Öl dann ab und verwahren Sie es in einer dunklen, dicht schließenden Flasche auf. Dieses Öl ist stark durchblutungsfördernd und ist ein sehr wirkungsvolles Massageöl.

Brennnesselsamen

Doch nicht nur Blätter und Stängel der Brennnessel enthalten wirksame Bestandteile, auch die Samen sind kleine Powerpakete, sozusagen natürliche Nahrungsergänzungsmittel. Mit den Brennnesselsamen verfeinern Sie Müslis, Suppen oder Salate und so fällt es ganz leicht, die empfohlene Menge von 2 Esslöffeln pro Tag zu sich zu nehmen. Sie können die Brennnesselsamen natürlich auch einfach mit etwas Wasser schlucken oder als Snack beim Fernsehen genießen.

Auf Grund ihrer Nährstoffdichte finden die Brennnesselsamen Verwendung bei Haarausfall und vermindertem Haarwuchs. Gleichzeitig werden Sie feststellen, dass Ihre Gesichtshaut reiner wird und ihre Verdauung sich einpegelt. In Verbindung mit Bierhefe sind Brennnesselsamen sehr wirksam gegen Blutarmut. Besonders auffallend ist jedoch, dass die Brennnesselsamen (wie auch die restlichen Teile der Brennnessel) das Immunsystem besser stärken, als beispielsweise der allseits bekannte Sonnenhut (Echinacea). Die tägliche Einnahme von Brennnesselsamen schützt Sie also wirksam gegen Infektionskrankheiten aller Art.

Haarwasser

Auch äußerlich angewandt hilft die Brennnessel bei allerlei Haut- und Haarproblemen. Für ein traditionelles Haarwasser gegen Schuppen geben Sie beispielsweise 1 Esslöffel getrocknete oder eine Hand voll frische, fein gehackte Blätter auf 100ml Apfelessig. Kurz aufkochen und dann 10 bis 15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abfiltern und täglich mit dem lauwarmen Brennnesselessig die Kopfhaut massieren.