Zu den altbekannten und wiederentdeckten Gewürzkräutern zählt Artemesia, auch Beifuß oder Mugwurz genannt. Das russische Kraut aus der Familie der Korbblütengewächse, wächst heute auf der gesamten Nordhalbkugel sowohl wild als auch im kultivierten Anbau. Beifuß ist weit mehr als nur ein Küchengewürz, die Pflanze zeigt auch positive Wirkung auf die Gesundheit. Sie wird u.a. bei Menstruationsbeschwerden, Magen-Darm-Problemen, Blasenleiden, Nervosität und zur Linderung von Muskelschmerzen angewendet.

Inhaltstoffe und deren besondere Wirkweisen

Als wichtige Inhaltsstoffe, die gesundheitsfördernd wirken, gelten beim Beifuß Bitterstoffe, ätherische Öle, Gerbstoffe und Saponine. Die enthaltenen Bitterstoffe machen nicht nur den Geschmack des Krautes aus, sie regen auch die Verdauung an und wirken kräftigend auf den Magen-Darm-Trakt. Im Beifuß finden sich vor allem die ätherischen Öle Cineol, Campher und Thujon. Cineol wirkt antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend und auswurffördernd. Campher hilft effektiv bei Atemwegserkrankungen. Thujon hat krampflösende, desinfizierende und schmerzlindernde Wirkeigenschaften. Gerbstoffe verhindern die Keimansiedlung und sind besonders bei Durchfall angezeigt. Saponine wirken antibakteriell, schleimlösend und harntreibend.

Anwendungsgebiete und Heilwirkung

Beifuß gilt als traditionelles Gewürz für fette und schwere Speisen, da seine Bitterkeit die Verdauungssäfte anregt und entsprechende Gerichte leichter verdaulich macht.

Als Haus- und Heilmittel wird das Gewürzkraut bei Magen-Darm-Beschwerden, Durchfällen, Mundgeruch, Wurmbefall, Übelkeit eingesetzt, da es eine stark reinigende Wirkung hat und Fäulnisprozessen entgegenwirkt. Beifuß wird auch angewendet bei Galle-, Leber- oder Blasenleiden. Es hilft gegen Kopf- und Muskelschmerzen, lindert Nervosität und hat eine stimmungsaufhellende Wirkung, weshalb das Kraut bei leichten Depressionen eine natürliche Alternative sein kann.

Weiterhin ist es ein erprobtes Mittel gegen Atemwegs- und Erkältungskrankheiten, da es entzündungshemmend wirkt. Seine schweißtreibenden Eigenschaften entfernen Schadstoffe und Krankheitserreger. Bei Menstruationsproblemen zeigt Beifuß eine regulierende Wirkung.

Die Volksmedizin nutzt Beifuß wegen seiner krampflösenden Eigenschaften sogar bei Epilepsie.

Anwendungsarten und Darreichungsformen

Triebspitzen, frische Blätter, Blütenstände und Wurzel des Beifußes werden für die Verwendung als Heilkraut genutzt. Um die volle Entfaltung der Bitterstoffe zu erreichen, darf der Beifuß nur blühend geerntet werden.

Aus den getrockneten Bestandteilen lässt sich der gesundheitsfördernde Tee herstellen, der innerlich bei fast allen oben genannten Leiden und Problemen wirksam ist. Die industrielle Verarbeitung als pflanzliches Arzneimittel erstreckt sich auf Pflanzenauszüge, Tropfen, Tinkturen, Öle und Kapseln.

Gebräuchlich ist die innere Anwendung in Form von Tee, Tropfen und Kapseln. Lediglich in der Schwangerschaft sollte man Beifuß-Tee meiden, da er eine anregende Wirkung auf die Gebärmutter hat. Beifußöl wird im Rahmen von ausgleichender und reinigender Aromatherapie eingesetzt.